Jour Fixe mit frühen Bildern Gerhard Richters

Mysteriöse Unschärfe

Gerhard Richter, Königin Elisabeth, 1967, Museum Wiesbaden, © Gerhard Richter 2018 (06032018)
Gerhard Richter, Königin Elisabeth, 1967, Museum Wiesbaden, © Gerhard Richter 2018 (06032018)

Das Porträt der Königin Elisabeth – verwackelt und leicht unscharf – ist nur eines der Bilder, das die laufende Ausstellung mit dem Titel „Frühe Bilder“ zeigt. Gerhard Richter, der erst kürzlich seinen 86. Geburtstag feierte, zeigt hier in Farbe, was man in der Schau noch einige Male in Schwarzweiß antrifft: Arbeiten, die ihr Vorbild in Fotografien oder Zeitungsausschnitten haben und häufig Personen darstellen, deren Gesichter bis zur Unkenntlichkeit verzerrt wurden. Daneben sind es Geschehnisse, Ereignisse oder Objekte, die seine Gemälde zeigen und sich damit im Grenzbereich zur Abstraktion bewegen – Ansichten des Mondes etwa oder auch Kampfflugzeuge, die Bomben abwerfen. Fenster, Türen und Vorhänge wechseln sich ab mit Darstellungen von Wolken und Durchgängen. Der schwarzweißen Bilderwelt steht ein Großgemälde mit schillernden Farbmustertafeln namens „256 Farben“ gegenüber. Für die Vielseitigkeit in Richters Werk finden sich hier überall Belege. Die Balance zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion spielt dabei in seinen Arbeiten eine zentrale Rolle.

Sechs frühe Werke Gerhard Richters zählen zu den Sammlungen des Museums Wiesbaden, das 1966 eines der ersten Häuser war, das seiner Malerei eine Ausstellung widmete. Die Schau, die bis Mitte Juni 2018 gezeigt wird, soll daran erinnern. Diese ist am 29. Mai Thema unseres Jour Fixe, zu dem die Freunde herzlich einladen. Kurator Dr. Jörg Daur erwartet Sie um 18 Uhr im Museumscafé und wird durch die Ausstellung führen. Ihre Fragen beantwortet er gerne.


Gerhard Richter, Terese Andeszka, 1964, Museum Wiesbaden, © Gerhard Richter 2018 (06032018)
Gerhard Richter, Terese Andeszka, 1964, Museum Wiesbaden, © Gerhard Richter 2018 (06032018)

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