Unter Freunden

Wer sinnliche Erfrischung sucht …

Geht es Ihnen auch manchmal so, liebe Freundinnen und Freunde: Sie lesen oder hören einen Satz und denken sich: Ja, genauso ist es, das muss ich mir merken! Gerade in Zeiten, in denen in den sozialen Netzwerken so viel Unsinn geschrieben wird, tut es doch immer wieder gut, Gehaltvolles in Wort und Schrift wahrzunehmen. Als vor kurzem unsere Mitgliederversammlung im Museum stattfand, machte es uns vom Vorstand Freude, dass trotz sommerlicher Temperaturen am Abend doch mehr als hundert Freunde und Freundinnen kamen und sich erkennbar interessiert an unserer Vereinsarbeit zeigten. Was hat das nun mit schönen Sätzen zu tun? Nun, in der Rede unseres Vorsitzenden Gerd Eckelmann, der Rechenschaft ablegte, kam so ein Satz vor, wie ich ihn mir gerne merken möchte. Er sagte: Dieses Museum begeistert seine Besucher. Und dann: Es erfüllt hundertprozentig das, was ein Londoner Museumsdirektor einmal sehr britisch als die wichtigste Aufgabe eines Museums definierte: „Die sinnliche Erfrischung des Menschen.“ Sinnliche Erfrischung – das gefällt mir.

Gerd Eckelmann hat Recht, wenn er meint, dass Museen heute einige der wenigen Institutionen sind, die in unserer Gesellschaft noch unmittelbar Vertrauen genießen. Dem Museum Wiesbaden bescheinigte er: „Das ist das Verdienst Ihrer unbeirrbaren Ausrichtung an Qualität.“

Wir von den Freunden helfen dem engagierten Museumsteam gerne, seiner Aufgabe gerecht zu werden. Was wir alles tun, das haben wir in der Mitgliederversammlung versucht aufzuzeigen. Und wir freuten uns, dass das Interesse an unseren Schilderungen so groß war. Für diejenigen, die nicht dabei sein konnten, folgt hier eine kleine Zusammenstellung der vielfältigen Aktivitäten: Beispielsweise das Leuchtturmprojekt „Eintrittsfreier Samstag“, das mit Unterstützung des Vereins möglich geworden ist und bestens angenommen wird – nicht zuletzt von Familien. Die Liste der vom Verein geförderten Projekte in der Museumspädagogik ist beachtlich; nicht nur die Angebote für Kinder und Jugendliche, auch „Blickfang“, Kunstbetrachtung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen, helfen wir weiterzuführen. Neu im Förderprogramm ist das Nähprojekt für geflüchtete Frauen, die im Museum aus alten Fahnen zu Ausstellungen, die die „Rue“ zierten, wunderbare Taschen herstellen.

Taschenkollektion des Förderprojektes „Zwischennaht“ (Foto: Astrid Lembcke-Thiel)
Taschenkollektion des Förderprojektes „Zwischennaht“ (Foto: Astrid Lembcke-Thiel)

Ein Blick noch auf die Museums-Gala, die längst zur Kultveranstaltung geworden ist und von einigen Kuratoriumsmitgliedern mit viel Esprit organisiert wird: Wenn Sie Interesse haben, dann merken Sie sich den 24. Oktober! Sie wissen: Mit dem Erlös unterstützen wir Freunde das Museum beim Erwerb eines Kunstwerks. Vergangenes Jahr konnten wir 70.000 Euro für das Bild „Herbstblumen mit Katze II“ von Conrad Felixmüller beitragen. Ihnen ist sicher auch bekannt, dass wir regelmäßig Ausstellungen mitfinanzieren. So derzeit die Schau früher Bilder von Gerhard Richter, die noch bis 17. Juni zu sehen ist, und die Ende Oktober beginnende Ausstellung zum Schaffen von Piet Mondrian mit dem Titel „Natur und Konstruktion“.

Noch in den Anfängen, aber erfolgsverdächtig ist die Studentencard, die der Verein in Zusammenarbeit mit dem Museum anbietet. Für ein Jahr können interessierte Studenten – zum Beispiel von der Hochschule RheinMain oder der Hochschule Fresenius – bei freiem Eintritt Kunst und Natur kennenlernen und alle aktuellen Ausstellungen besuchen. Natürlich gilt die Card auch für die Landesmuseen in Kassel und Darmstadt. Auf diese Weise, so sind wir sicher, gewinnen wir junge Menschen für unser Museum – und vielleicht sogar für die Freunde.

Auch die Naturwissenschaftliche Abteilung mit ihren tollen Angeboten liegt uns am Herzen. Gerne unterstützen wir hier Vortragsveranstaltungen. Neu mag für manchen Versammlungsbesucher gewesen sein, zu hören, was auf dem Museumsdach passiert: Alle Welt sorgt sich derzeit um das Wohl der Bienen. Und das zu Recht. Auf dem Museumsdach haben sie schon lange ein Zuhause und schwärmen von dort vor allem zum Warmen Damm aus. Den Bienenhonig können Sie im Museumsshop kaufen – und auf unserer Website in Kürze einen Beitrag über das Bienen-Projekt lesen.

Imkerei auf dem Museumsdach (Foto: Bernd Fickert/ Museum Wiesbaden)
Imkerei auf dem Museumsdach (Foto: Bernd Fickert/ Museum Wiesbaden)

Von den Bienen zu den Menschen: Vier Vorstandsmitglieder standen zur Wiederwahl an, allen vorweg Gerd Eckelmann, seit 24 Jahren Vorsitzender der Freunde des Museums Wiesbaden. Er wurde ebenso wie Evelyn Bergner, Martina Mulcahy und Klaus Niemann einstimmig bestätigt. Ebenfalls im Vorstand sind Museumsdirektor Alexander Klar qua Amt sowie Schatzmeisterin Catherine Dallmer und die Schreiberin dieser Zeilen, Ingeborg Salm-Boost.

Schön war es, liebe Freunde und Freundinnen, nach der Versammlung noch lange in der Wandelhalle mit zahlreichen Gästen zusammenzustehen und sich auszutauschen. Es macht Spaß, sich für einen Förderverein zu engagieren, der nun mehr als 1.600 Mitglieder hat.

Schauen wir auf die nächste Ausstellung „Liquid Light“ mit Arbeiten von Joseph Marioni, sie wird am 28. Juni eröffnet. Marioni ist, so heißt es im Programm, einer der führenden Vertreter einer radikalen Malerei, die sich ganz der Farbe verschrieben hat. Lassen wir uns überraschen und treffen wir uns anschließend zum Sommerfest des Museums! Oder vielleicht kommenden Freitag, 15. Juni, 12 Uhr, schon, wenn der aufgefrischte Goethe zurückkehrt zum Eingangsportal des Museums!

Goethe-Skulptur – fertig zum Transport auf den Sockel vor dem Haupteingang des Museums (Foto: Bernd Fickert/ Museum Wiesbaden)
Goethe-Skulptur – fertig zum Transport auf den Sockel vor dem Haupteingang des Museums (Foto: Bernd Fickert/ Museum Wiesbaden)

Bitte lesen Sie unbedingt auch in Kürze auf dieser Website, was sich Museum und Freunde zum Procedere bei Ausstellungseröffnungen zum Vorteil der Mitglieder haben einfallen lassen! Ein zusätzlicher Grund, zur nächsten Vernissage mit Sommerfest zu kommen! Dann wird ja auch auf Goethe angestoßen.

Ingeborg Salm-Boost

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