Unter Freunden

Jour Fixe in Folge und Familientag im Eis

Hat große Anziehungskraft: Die Mondrian-Ausstellung. Hier die Komposition mit großer roter Fläche, Gelb, Schwarz, Grau und Blau (1921); Collection Gemeentemuseum Den Haag, The Hague, The Netherlands
Hat große Anziehungskraft: Die Mondrian-Ausstellung. Hier die Komposition mit großer roter Fläche, Gelb, Schwarz, Grau und Blau (1921); Collection Gemeentemuseum Den Haag, The Hague, The Netherlands

Heute, liebe Freunde und Freundinnen, muss ich zunächst einmal eine Begebenheit ansprechen, die eigentlich wegen des riesigen Interesses Grund zur Freude sein könnte, uns andererseits aber arge Probleme bereitete: Unser Jour Fixe zu Piet Mondrian. Der Zulauf an dem Abend mit Kurator Roman Zieglgänsberger war so groß, dass unsere Geschäftsstellen-Mitarbeiterin Wilma Estelmann in Nu die Anmeldeliste mit 30 Personen gefüllt hatte und nur noch eine Warteliste führen konnte. Als meine Vorstandskollegin Martina Mulcahy und ich am Abend ins Café Jawlensky kamen, sahen wir jedoch in rund 70 erwartungsvolle Gesichter…

Wie konnte das sein? Zum einen fand zur selben Zeit eine in der Presse angekündigte öffentliche Führung des Museums zu Mondrian statt – und offenbar haben einige Gäste da etwas verwechselt. Außerdem war ganz offensichtlich zahlreichen Museumsfreunden nicht klar, dass eine Anmeldung zum Jour Fixe, der die grandiose Mondrian-Ausstellung beleuchtete, unbedingt erforderlich gewesen wäre. Nein, liebe Mitglieder, weder Roman Zieglgänsberger noch wir vom Verein wollten die Besucher enttäuschen. An dieser Stelle sei dem Kurator gedankt, der ganz spontan zwei Führungen nacheinander anbot – denn, wie Sie alle wissen, kann mit „70 plus“ kein Gang durch die Museumsräume gelingen. Ganz zu schweigen von den versicherungsrechtlichen Vorgaben bei so wertvoller Leihgabe aus Den Haag. Zwar musste die Hälfte der Gäste eine Wartezeit in Kauf nehmen, doch konnten wir den Eindruck gewinnen, dass die meisten Interessenten Verständnis hatten und am Ende des Tages zufrieden, viele begeistert das Museum verließen. Eines sei schon einmal angekündigt: Wir vom Vorstand werden uns bemühen, bei so großer Nachfrage in Zukunft noch einen zweiten Termin an einem anderen Tag anbieten zu können!

Liebe Freunde, wir möchten aber an dieser Stelle nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass, wie auch in unserem Programm, in Rundmails und auf der Website erwähnt, beim so beliebt gewordenen Jour Fixe die Anmeldung unbedingt erfolgen muss. Und zwar unter

w.estelmann@gmx.net oder telefonisch unter 0163-3359600.

Bitte beachten Sie dies, wollen Sie den Jour Fixe am 27. November nicht versäumen – wenn Kuratorin Lea Schäfer Spannendes zu Eduardo Chillida berichtet. Bereits am 15. November findet die Eröffnung der Ausstellung mit Werken des spanischen Bildhauers, dem „Architekt der Leere“, statt. Ab 17.30 Uhr können Sie als Mitglied unsere Preview besuchen, ein Glas Sekt in der Alten Bibliothek trinken, einen ersten Blick in die Ausstellung werfen und dann sich frühzeitig einen Platz im Vortragssaal sichern. Für die Vorab- Einladung ist keine Anmeldung erforderlich.

Apropos Chillida: Der Baskische Abend, zu dem der Freundesverein Wiesbaden-San Sebastian und sein Pendant aus der Partnerstadt am Tag vor der Ausstellungseröffnung eingeladen haben, ist längst „ausverkauft“. Die Organisatoren sind vom Zuspruch überwältigt. Der Event verspricht Kunst- und kulinarischen Hochgenuss.

Alexej von Jawlensky, Stillleben mit Samowar, 1901, Museum Wiesbaden. Dank der Museumsgala 2018 kann das Gemälde erworben werden. (Foto: Museum Wiesbaden)
Alexej von Jawlensky, Stillleben mit Samowar, 1901, Museum Wiesbaden. Dank der Museumsgala 2018 kann das Gemälde erworben werden. (Foto: Museum Wiesbaden)

Ein Hochgenuss war auch dieses Jahr wieder die Museumsgala mit 360 Gästen. Wir werden in Wort und Bild-Galerie noch darauf eingehen. Für den Erwerb des Jawlensky-Werks „Stillleben mit Samowar“ von 1901 kamen durch diesen Abend, den die Kuratoriumsmitglieder Stephan Ziegler und Dr. Susanne Bukenberger wunderbar geplant hatten, 75 000 Euro zusammen. Die Gala stand dekorativ ganz im Zeichen von Mondrian, bis hin zur Speisenkarte. In der Museumspädagogik war für die Gala ein herrliches Mobile à la Mondrian entstanden und an diesen Abend an der Decke zu bewundern.

Ganz besonderer Gala-Schmuck an der Decke: Das Mondrian-Mobile, entstanden in der Museumspädagogik. (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert)
Ganz besonderer Gala-Schmuck an der Decke: Das Mondrian-Mobile, entstanden in der Museumspädagogik. (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert)

Liebe Freunde, es gäbe wieder sehr viel aus unserem Museum zu berichten, alles müssen Sie heute nicht konsumieren. Doch einiges möchte ich Ihnen unbedingt noch mitteilen:

Stellen Sie sich vor, am eintrittsfreien November-Samstag kamen mehr als 2.000 Besucher ins Museum! Das Programm zur Eiszeit-Safari war laut der Museumsbediensteten der absolute Renner, vor allem für Familien. Keine Frage, dass auch Piet Mondrian Magnetwirkung entfaltete.

Rekonstruktion von modernen Menschen, wie sie in der letzten Kaltzeit – vor ca. 10.000 Jahren – gelebt haben. Die beiden, genannt Urs und Lena, führen Kinder mit einer App durch die Eiszeit-Ausstellung. (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd_Fickert)
Rekonstruktion von modernen Menschen, wie sie in der letzten Kaltzeit – vor ca. 10.000 Jahren – gelebt haben. Die beiden, genannt Urs und Lena, führen Kinder mit einer App durch die Eiszeit-Ausstellung. (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd_Fickert)

Mit ca. 100 Gästen gut besucht war Jan Baechles Depot-Frühschoppen. Diesmal nahm er sich der Papierarbeiten des Lovis Corinth an, der übrigens eigentlich Louis hieß, wie wir am Sonntagmorgen erfahren haben. Dem früheren Banker und heutigen Kuratoriumsmitglied unseres Vereins gelingt es immer wieder, Spannendes aus dem Depot zu holen und vorzustellen. Er lobt sehr die Hilfe, die er hierbei im Museum erhält. Um es auf den Punkt zu bringen: Dieser Vortrag des Kunstfreunds war wieder lehrreich, ohne belehrend zu sein. Die richtige Kost für einen Sonntagmittag. Danke dafür!

Eine ganz andere Kost erwartet Sie am 16. November, 17 Uhr, im Café Jawlensky: Wie schon kurz erwähnt, nimmt der Verein am bundesweiten Vorlesetag teil. Unser Mitglied Babette von Kienlin wird aus dem sehr empfehlenswerten Buch „1913“ von Florian Illies 40 Minuten lang eine Kostprobe geben. Die ZDF-Drehscheiben-Moderatorin, Literaturfreundin und Wahlwiesbadenerin war sogleich bereit, diesen Ausflug in das Büchergenre zu gestalten. Keine Frage, dass in diesem Werk auch bildende Künstler eine Rolle spielen … Ganz wichtig, deshalb hier schon gesagt: Eine Anmeldung bei Wilma Estelmann (siehe Adresse oben) ist erforderlich! Denn das Museumscafé hat nur begrenzt Platz.

Liest den Freunden vor: ZDF-Moderatorin Babette von Kienlin. (Foto: privat)
Liest den Freunden vor: ZDF-Moderatorin Babette von Kienlin. (Foto: privat)

Noch etwas zum Weitersagen möchte ich nun am Schluss erwähnen: samstags und sonntags hat unser Museum Wiesbaden neue Öffnungszeiten: Von 10 bis 18 Uhr können Sie und Ihre Freunde durch die Sammlungen und aktuellen Ausstellungen streifen. Immer wieder super finde ich es übrigens, dass man dienstags und donnerstags bis 20 Uhr in Kunst und Natur unterwegs sein kann. Ein schöner Ort, sich dort am frühen Abend zu verabreden!

Man sieht sich!

Ingeborg Salm-Boost

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