Aktion Sehnsuchtsobjekt

Unser Streifzug beginnt …

Unseren Streifzug zu „Sehnsuchtsobjekten“ möchten wir gerne mit ganz jungen Museumsfreunden starten. Vor einiger Zeit trafen wir in der Natursammlung zwei von den Muscheln faszinierte Kinder. Sie brauchen nur wenige Worte, um ihre Begeisterung auszudrücken. Aber auch einen ehemaligen Banker, der zum Kunstexperten wurde und uns jedes Jahr mit seinem „Depotfrühschoppen“ im Museum neue Einblicke gewährt, lassen wir zum Auftakt der Serie zu Wort kommen: Jan Baechle führt uns an die „Eysen-Wand“. Außerdem verrät Museumsfreundin Beate Kronsbein, frühere Mitarbeiterin der Künstlerischen Leitung im Staatstheater Wiesbaden, warum Sie sich so sehr auf Max Beckmanns Bild „Weiblicher Akt mit Hund“ freut. Wenn auch Sie verraten wollen, wohin es Sie nach dem 12. Mai ziehen wird, wenn wieder die Türen offen sind: Gerne können Sie noch Beiträge an die Mailadresse sehnsuchtsobjekt@museum-wiesbaden senden.


Sehnsucht nach dem Meer

Zwei kleine Freunde im Alter von 7 und 8 Jahren führen uns zu der Muschelsammlung im Themenraum Form der Dauerausstellung „Ästhetik der Natur“: „Wir gehen gerne zu den Muscheln, weil uns diese an die schönen Ferien am Strand erinnern.“

Kleine Museumsfreunde in verträumter Stimmung (Foto: Josh Schlasius)

Es zaubert ein Lächeln hervor

Beate Kronsbein, Mitglied bei den Freunden, schreibt: „Mein Sehnsuchtsobjekt ist Max Beckmanns Werk ,Weiblicher Akt mit Hund‘, das ich mit Begeisterung im Herbst im hinteren Raum wieder hängend fand. Zum ersten Mal gesehen habe ich das Bild in einer Beckmann-Ausstellung der ,Tate Modern‘ in London. Dass es dann zum Bestand des Museums meiner seit 2002 neuen Heimatstadt Wiesbaden gehört, war mir eine große Freude. Und seitdem ist es immer die Wiedersehens-Freude. Neben vielen ,dunklen‘, manchmal theatralischen Beckmann-Bildern genieße ich hier diese Leichtigkeit, Lässigkeit und das Auf-den Kopf-Gestellte der Bildkomposition. Das zaubert immer wieder ein Lächeln hervor. Damit die Sehnsucht nicht übermächtig wird, habe ich mir das Museums-Plakat mit dem Motiv vorübergehend aufgehängt. Meine Vorfreude auf die Live-Begegnung mit dem Bild bleibt groß.“

Von seiner Leichtigkeit und Lässigkeit angetan: Beate Kronsbein zieht es im Museum Wiesbaden immer wieder zu Max Beckmanns Werk „Weiblicher Akt mit Hund“. (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert)

Ein geheimer Schatz!

Kuratoriumsmitglied Jan Baechle schreibt: „Wenn ich nun bald wieder ins Museum gehen darf, dann schaue ich mir gerne die Wand mit den Bildern von Louis Eysen an. Mein Lieblingsbild ist der wilde Rosenstrauch. Kaum ein deutscher Impressionist ist so genial mit der Farbe Grün umgegangen. Und dies in Verbindung mit den rosa Blüten – das ist einfach delikate Malerei. Die Eysen-Werke sind im Wesentlichen eine Dauerleihgabe aus Privatbesitz, aber immerhin eine der wenigen großen Eysen-Konvolute, die es überhaupt gibt. Ein geheimer Schatz.“

Delikate Malerei: Jan Baechle möchte seine Schritte wieder einmal zur Louis Eysen-Wand im Museum Wiesbaden lenken. Besonders beeindruckend findet er den „Wilden Rosenstrauch“. (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert)

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