Auf Entdeckungsreise mit Jan Baechle

16. Depotfrühschoppen am 3. November

Ein typisches Landschaftsbild von Olof Jernberg (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert)

„Der Maler Olof Jernberg – ein interessanter Vorläufer des Deutschen Impressionismus“ – so lautet der Titel des 16. Depotfrühschoppens mit Jan Baechle, zu dem die Freunde des Museums Wiesbaden wie stets am ersten Novembersonntag um 11:30 Uhr einladen. Beeindruckende Werke des deutschen Künstlers mit schwedischen Wurzeln und Vertreter der Düsseldorfer Malerschule holt unser Kuratoriumsmitglied aus dem Depot, hat sich – wie stets – akribisch vorbereitet und weiß eine Menge über das Leben und Werk Jernbergs zu sagen, der sich der Landschaftsmalerei verschrieben hatte.

„Ich selber hätte ihn nie entdeckt“, sagt der frühere Banker und Kunstsammler Jan Baechle zu Olof Jernberg (1855–1935). Denn in der Regel lässt sich  Baechle vom „Schweers“, dem Bestandslexikon für alle Kunstmuseen in Deutschland, zu den Depotfrühschoppen inspirieren. Der Maler, den er diesmal vorstellt, ist aber darin für Wiesbaden nicht zu finden, ein „Versäumnisfehler“, verrät der Mann, der schon so manche Besonderheit aus dem Depot ans Licht gebracht hat. Und er freut sich, dass fast alles auch einen Platz in den Sälen gefunden hat. Die Empfehlung, sich Olof Jernberg zu widmen, bekam Jan Baechle vom Kustos Alte Meister, Peter Forster, mit dem er bei den Depotfrühschoppen eng zusammenarbeitet. „Peter ist halt besser als das Nachschlagwerk“, freut sich der Referent, der natürlich seit vielen Wochen schon alles Wichtige zum Künstler und seinen Werken zusammenträgt, viel Zeit bei Martina Frankenbach in der bestens bestückten Bibliothek des Museums verbringt. Keine Frage, dass neben den Reproduktionen, für die Museumsfotograf Bernd Fickert in gewohnter Qualität gesorgt hat, Originale nach dem Vortrag in der Alten Bibliothek zu bewundern sein werden.

Das Fischermädchen wird im Orginalbild in der Alten Bibliothek zu bewundern sein. (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert)

Der Sohn des schwedischen Genremalers und Mitglied der Düsseldorfer Kunstakademie, August Jernberg, war Privatschüler von Eugen Dücker in Düsseldorf, später in seiner Landschaftsklasse als Hilfslehrer aktiv. Aufenthalte in Frankreich und Reisen unter anderem nach Schweden prägten ihn. Vom Naturalismus bewegte er sich in Richtung Impressionismus. Jan Baechle erinnert sich an seinen Depotfrühschoppen 2007, als er unter dem Titel „Schirmer, Knaus und die Brüder Achenbach“ vier typische Vertreter der Düsseldorfer Malerschule vorstellte. „Jetzt blicken wir auf einen fünften prominenten Maler“, freut sich Kunstkenner Baechle und verspricht: „Ich zeige alle seine Werke …“  Beschrieben werden also acht aus dem Depot und ein neuntes, das vom Museum ausgeliehen ist. Hinzu kommen zwölf, die er in der Fachliteratur gefunden hat. Und mindestens fünf Originale will Baechle in der Alten Bibliothek auf von ihm schon vor geraumer Zeit geschenkten Staffeleien ausstellen. Eine wichtige Quelle für seinen Vortrag sei der Ausstellungskatalog von 2008, damals zeigte der Düsseldorfer Kunstpalast, der von Jernbergs Witwe den Nachlass erhalten hatte, die Einzelausstellung „Der natürliche Blick“.

Wie eigentlich kamen die neun Gemälde, die laut Baechle noch nie in Wiesbaden gezeigt wurden, ins Landesmuseum? Bereits 1956, so die Recherche, hatte ein Amtsgerichtsrat Sohl dem Museum diese Bilder als Schenkung überlassen.

Die Bretagne – wie Olof Jernberg sie malte. (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert)

Hier bei uns können Sie sich nun schon vorab ein Bild von der Landschaftsmalerei Olof Jernbergs machen, Jan Baechle hat uns die Abbildungen zur Verfügung gestellt. Seine Fangemeinde darf sich gewiss sein, dass er am 3. November wieder viel Wissenswertes in lockerer Rede vortragen wird. Und andere Gäste dürfen sich ebenso freuen auf den 16. Depotfrühschoppen, auf den hoffentlich noch viele folgen werden.

Ingeborg Salm-Boost

Lesen Sie auf dieser Freunde-Seite auch unser Interview mit Jan Baechle von Oktober 2017 mit dem Titel „Ein Freund, der Schätze ans Tageslicht bringt“.

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