Förderfreude

Der eintrittfreie Samstag – ein „Freu-Tag“ für Kinder und Familien!

Das Angebot des Maltisches in der Wandelhalle und der für Kinder kostenfreien Familienführungen sind fester und heiß geliebter Bestandteil der eintrittsfreien Samstage im Museum Wiesbaden. Hierbei handelt es sich um eine niedrigschwellige Möglichkeit, dem Museum unkompliziert nahe zu kommen, ganz im Sinne von barrierefreier, gesellschaftlicher Teilhabe.

Unterwegs in der Naturabteilung am eintrittfreien Samstag: Die Familienführungen gehören zum Förderprogramm des Freunde-Vereins. (Foto: Bernd Fickert/Museum Wiesbaden)

Von Beginn an – Januar 2016 – ist die Abteilung Bildung und Vermittlung mit Angeboten für die ganze Familie am Start. Je nach aktuell gezeigter Sonderausstellung bezieht sich das kreative und offene Familienangebot im Wechsel auf Ausstellungen der Kunst oder Natur.

An diesen besonderen Samstagen sind die freien Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Teams Bildung und Vermittlung vor Ort und gehen mit spannenden sogenannten Hands-on Objekten den Ausstellungsthemen handlungsaktiv auf den Grund. So werden in den Familienführungen – die in der Ansprache ganz auf die Kinder ausgerichtet sind – Felle gestreichelt, naturhistorische Präparate von den Glasaugen bis zum Schädel befühlt, es wird an Ölfarben geschnuppert und der Zartheit eines echten Marderhaarpinsels auf der Haut nachgespürt.

Denn genau darum geht es: um ästhetische Erfahrungen an einem unbekannten und ungewöhnlichen Ort. Das Museum wird somit zu einem Erfahrungsraum und eröffnet kindlichen Forscherdrang (und natürlich ebenso für Erwachsene!).  Hier sind Erlebnisse möglich, die die Alltagswelt so nicht bietet: ein verweilendes Staunen, ein Vertiefen mit Entzücken und Neugier, jenseits von digitalen Verpflichtungen und Aufgaben.

Kreativität und Freude in der Gemeinschaft: Kleine Besucher am Maltisch in der Wandelhalle, ein Angebot des Fördervereins an eintrittfreien Samstagen (Foto: Bernd Fickert/Museum Wiesbaden)

Um in diesem Kontext die Lebenswelt der Kinder mit den neuen Eindrücken zu verbinden, bietet der Maltisch in der Wandelhalle einen Ort des gestalterischen Handelns und Vertiefens durch eigenes Tun.

Es wird gezeichnet, gemalt, collagiert, gelacht, gefragt und man kommt ins Gespräch über viele spannende Themen des Gesehenen und darüber hinaus. Eine ideale Möglichkeit, um im Dialog mit den Eltern und Angehörigen über die vielfältigen Angebote des Museums für Kita und Schule zu informieren und ganz nebenbei zu hören, was Familien und Kinder zu „ihrem“ Museum alles denken, und was sie gerade beschäftigt.

Mit Begeisterung werden die am Maltisch entstandenen kleinen Arbeiten und Objekte, wie auch das wunderbare Malheft „Mein Museum“ mit nach Hause genommen. Entstanden ist das Malheft, dass Kinder kostenlos beim Museumsbesuch erhalten, mit Unterstützung durch die Freunde des Museums Wiesbaden.

Malheft „Mein Museum“: Entwickelt mit Unterstützung der Freunde, ein kostenfreies Angebot für Kinder, das sie beim Museumsbesuch mit nach Hause nehmen können. (Foto: Bernd Fickert/Museum Wiesbaden)

Wie sehr wir diese Lebendigkeit und den kostbaren Austausch mit den Kindern und Familien vermissen, lässt sich eigentlich gar nicht beschreiben. Leider wird es vorerst auch so bleiben, denn selbst wenn das Museum – je nach aktueller Corona-Verordnung – öffnet, wird es vorerst keine Vermittlungsangebote geben können. Ein kleiner Trost sind für Familien die Wundertüten, in denen sich – das darf an dieser Stelle verraten werden – auch das Museumsmalheft befindet.

Ein Trostpflaster für die kleinen Besucher an den eintrittsfreien Samstagen zwischen zwei Lockdowns: Anstelle von Vermittlungsangeboten gab es Wundertüten. (Foto: Bernd Fickert/Museum Wiesbaden)

Bis unser Museum wieder aufmachen wird, trösten wir uns mit digitalen Vermittlungsangeboten und der Vorfreude auf besser Zeiten, oder um es mit Timm Ulrichs zu sagen:

„Kunst ist Erinnerung besserer Zukunft“

Astrid Lembcke-Thiel


Zur Person
Astrid Lembcke-Thiel Dipl.-Ing./M.A. ist seit April 2021 als Referentin Kulturelle Bildung für Frühkindliche und Schulische Kulturelle Bildung zuständig und an den jeweiligen Schnittstellen zu Ministerien, Ämtern, Universitäten, Stiftungen und den entsprechenden Praxisfeldern tätig. Ziel ist dabei, die Potenziale der Kulturellen Bildung strukturell so zu verändern, dass das Museum als Lern- und Erfahrungsraum für Kinder ab drei Jahren – und ebenso für ErzieherInnen und LehrerInnen in Ausbildung und beruflicher Praxis – nachhaltiger und selbstverständlicher Teil von Bildungsbiografien wird.

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