Gespräch übers „Offene Atelier für Familien“

Freudig, lustvoll und kreativ im Museum

 

Spiegelungen – ein spannendes Thema für Kinder und Erwachsene im „Offenen Atelier“ (Foto: Museum)
Spiegelungen – ein spannendes Thema für Kinder und Erwachsene im „Offenen Atelier“ (Foto: Museum)

Das „Offene Atelier für Familien“ ist eines von zahlreichen spannenden Angeboten der Museumspädagogik im Museum Wiesbaden, die auch von uns Freunden unterstützt wird. Am 18. März findet wieder eine Erkundungstour für Familien mit anschließendem kreativen Gestalten im Atelier statt. Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Mitmachen kostet pro Teilnehmer fünf Euro, inklusive Einritt und Material. Treffpunkt ist das Atelier der Abteilung Bildung und Vermittlung im Untergeschoss. Wir sprachen mit Astrid Lembcke-Thiel über das Projekt. 

Wie beschreiben Sie in einem Satz das Angebot im „Offenen Atelier für Familien“?

An einem der coolsten Orte in Wiesbaden gemeinsam als Familie etwas erleben, entdecken, erfahren und auch „machen“.

Was stelle ich mir konkret unter der familiengerechten Erkundungstour vor? Diesmal, am 18. März, geht es ja um Spiegelungen? Da ist das Oktogon im Eingang des Museums doch ein ideales Beispiel …

Das ist in jedem Fall der zentrale Ort des Themas, denn dort begegnet jeder Teilnehmende ­– ob Oma/Enkel-Konstellation, Tante/Patenkind oder Papa/Mama/Kind – sich selbst beim Blick in den Spiegel und gleichzeitig dem Raum, in dem man sich befindet. Wichtig ist bei der Familienführung, dass die Museumstour mit Humor und Freude und vielen selbsttätigen Anteilen gestaltet ist, auch mit sogenannten Hands-on-Materialien, also Dingen, die man konkret in die Hand nehmen kann.

Wie kamen Sie und Ihr Kollege Daniel Altzweig auf die tolle Idee, Natur und Kunst – also beide Sammlungen des Museums – für das Familienprogramm zu verbinden?

Wir erleben immer wieder durch das Feedback der Besucher, wie gut sich beide Sammlungen eignen, um auf der Ebene der ganz großen Fragen zu forschen: Warum ist der Himmel blau und warum der Hummer? Und warum der Mantel der Maria? Allein durch die Wegeführung im Haus ist die Begegnung mit beiden Sammlungen ja etwas ganz Selbstverständliches.

Sie wollen, dass viele Fragen aufkommen?

Uns geht es darum, eigene Fragen zu entwickeln, neugierig zu sein, etwas wissen zu wollen. Dafür eignet sich ein Format wie das „Offene Atelier für Familien“, weil das Denken und Fragen und Forschen ja auch nach dem gemeinsamen Museumserlebnis weitergeht. So wird der Ort Museum mit seinen Sammlungen zu Inhalten, die Fragen und Antworten gleichermaßen eröffnen. Das Museum also als sozialer Interaktionsraum – das ist auch der Gedanke, den wir verfolgen.

Familien „jedweder Zusammensetzung“ sollen nach dem Erkunden gemeinsam im Atelier kreativ werden und eine besondere Zeit miteinander im Museum verbringen. Gelingt Ihnen das denn?

Das scheint ein eigentliches Bedürfnis zu sein, denn sobald wir unsere inspirierende Materialvielfalt anbieten, geht es auch schon ohne weiteres Zögern im Atelier los. Die Motivation ist bei allen sehr hoch. Und wie gesagt: Es geht ja um etwas Freudiges, Lustvolles und nicht um eine bestimmte Aufgaben-Vorgabe, die erfüllt werden muss. Und wer sich lieber einen Milchkaffee aus dem Café holen und in unserer bereitgelegten Literatur schmökern möchte, kann dies bei uns genauso gerne tun. Ähnliche Erfahrungen machen wir übrigens auch beim Kindertag der Architektur, an dem ebenfalls in Familienteams nach Herzenslust gebaut werden kann.

Wann findet dieser Architektur-Event wieder statt?

Der nächste Termin ist Samstag, 23. Juni, auch hier im Museum und in den Ateliers, von 11 bis 14 Uhr.

Beim dritten Sonntag des Familien-Ateliers am 18. April geht es um „Raum“. Verraten Sie uns, was sich hinter dieser Themen-Tür verbirgt?

Das ist eigentlich unser absolutes Lieblingsthema! Denn unser wunderbares Museum besticht ja ohnehin durch für Kinder ungewohnte Räume. Wenn dort noch Kunstwerke illusionistischen Raum eröffnen, Installationen die eigene Wahrnehmung in Frage stellen und Tierpräparate von Lebensräumen des Überlebens und des Eroberns erzählen, dann wird sehr schnell klar, was „Raum“ alles bedeutet.

Was rufen Sie Eltern und Kindern zu, die noch eine Hemmschwelle haben, ins Museum Wiesbaden zu kommen?

Es ist Euer Museum! Seid neugierig, seid wissensdurstig, stellt Fragen, schaut selbst und probiert es mit uns gemeinsam aus.

– Die Fragen stellte Ingeborg Salm-Boost

 

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