Kulturcampus MuWi

Mit Volldampf zu neuen Projekten

Zeitunglesen im Museum: Felix Kopsch bekam mit 449 die meisten Stimmen.

Heute, liebe Freunde und Freundinnen, möchten wir Sie mit unserer neuen Kolumne bekannt machen: „Kulturcampus MuWi“. Und bestimmt haben Sie sofort erkannt, dass „MuWi“ für Museum Wiesbaden steht. Sie wissen sicher auch, dass es unserem Förderkreis ebenso wie dem Museum ein großes Anliegen ist, jüngere Menschen enger an das Haus der Kunst und Natur zu binden. Und dass wir auf einem guten Weg sind … Es geht um die so genannten Generationen Y und Z. Das sind die ca. 20- bis 35-Jährigen, die im Studium oder im Berufsleben sind, von denen etliche viele vielleicht im Kita- und Schulalter das vielfältige edu-Programm kennengelernt haben, das unser Verein kontinuierlich unterstützt. Aber dann, irgendwann, rückt die Museumswelt bei vielen aus dem Blickfeld. Gut, dass wir seit zwei Jahren die Studentencard haben, die den Weg leichter wiederfinden lässt und neugierig macht. Und wunderbar, dass es junge Studierende gibt, die uns älteren Museumsfreunden Wege aufzeigen, wie wir ihre Altersklasse mehr interessieren könnten – so wie es ein Quartett der Hochschule Fresenius eindrucksvoll mit der Semesterarbeit „GEN Y/Z – Kunst und Wissenschaft neu erleben“ schon getan hat, eng begleitet von Dozentin Anke Trischler und unserem Vorstandsmitglied Martina Mulcahy. Auf unserer Website finden Sie hier das Ergebnis!

Mit diesem „Wegweiser“, der u. a. für besondere Erlebnisse und stark für Interaktion plädiert, soll aber keineswegs der Dialog abgeschlossen sein. Vielmehr setzen wir vom Vorstand der Freunde auf kontinuierlichen Austausch mit den jungen Akteuren. Ohnehin hat ja Vorstandsmitglied Klaus Niemann schon vor geraumer Zeit den Weg in die Hochschulen geebnet, ist mit Studierenden und Professoren über diverse Projekte im Gespräch. Auch dazu können wir bald Näheres berichten.

Ein Detail aus der Installation „Grapheme“ von Robert Seidel (2013): Platz zwei für Natalie Jansen

Aber jetzt durfte erstmal ein bisschen gefeiert werden. Natürlich im Haus der Kunst und Natur, um das es geht, wurden die Sieger eines Fotowettbewerbs auf Instagram gewürdigt. Als Preise gab es Tickets für besondere Events und für den Gewinner zusätzlich einen Gutschein für die Artothek. Es galt, sich mit dem Museum zu beschäftigen, es kreativ in Szene zu setzen – was gut gelungen ist. Ebenso wie die Zusammenarbeit des AStA der Hochschule RheinMain mit den Freunden des Museums und natürlich mit dem Museum. Noch bis einschließlich  7. März werden die drei prämierten Bilder in der Wandelhalle – genau dort, wo unser Förderkreis am eintrittsfreien Samstag stets seinen Stand hat – zu sehen sein. Aber auch hier, auf unserer Website, können Sie den Zeitungsleser im Museum (aufgenommen von Felix Kopsch), ein spannendes Detail der Installation „Grapheme“ von Robert Seidel (fotografiert von Natalie Jansen) sowie den von Tobias Sassin in ein besonderes Licht gesetzten, mit „AStA“ gekennzeichneten Museumsbau betrachten. Sieger Kopsch und Tobias Sassin (dritter Platz) konnten leider nicht bei  der Preisverleihung sein. Natalie aber konnten wir fragen, wie sie zu ihrem so ausdrucksstarken Motiv aus Robert Seidels Installation kam, die übrigens beim Übergang zum Kirchensaal zu finden ist. Hier ihre Antwort:

„Ohne einen genauen Plan habe ich auf der Suche nach schönen Fotomotiven das ganze Museum erkundet, wobei mich die Installation ,Grapheme‘ von Robert Seidel besonders beeindruckt hat. Die schwebenden Papiergewebe, von verschiedenen Farben und Motiven angestrahlt, schaffen eine ganz besondere Atmosphäre, und durch die Spiegelwände wird man als Betrachter selbst Teil des Ganzen. Zum Fotografieren war es besonders schön, dass die einzelnen Teile der Installation ständig von anderen Farben und Mustern beleuchtet wurden, somit jedes Foto anders aussah und eine andere Wirkung hatte. Die Zusammenarbeit des AStA der Hochschule RheinMain mit dem Museum Wiesbaden bietet tolle Möglichkeiten für Studierende und es lohnt sich definitiv, diese zu nutzen!“


Hat Spaß gemacht und fürs Museum sensibilisiert – das meinen die Studierenden zum Instagram-Fotowettbewerb, zu dem Freunde-Vorstandsmitglied Klaus Niemann mit dem AStA der Hochschule aufgerufen hatte. Im Bild von links nach rechts: Teilnehmerin Michelle Kouril, Joerg Willemse (AStA-Vorstand Hochschule RheinMain), Preisträgerin Natalie Jansen, Jonas Wallenstein, der in Vertretung für Tobias Sassin gekommen war, und Shahwan Borto (AStA-Vorstand EBS), ebenfalls bei den Freunden zu Gast. (Foto: Klaus Niemann)

Es macht immer wieder Freude, mit jungen Menschen ins Gespräch über kulturelle Themen zu kommen! Und so erfuhr ich kürzlich auch von einem anderen Kunst-Event. Der fand vom 13. Februar bis 16. Februar in Räumen des Palasthotels Wiesbaden am Kochbrunnen statt. Und auch hier waren, wie beim Fotowettbewerb, Studierende der Hochschule RheinMain aktiv. Was Irene Sanchez und Tim Teuchert – beide mit unserer Studentencard ausgestattet – mir erzählt haben, klang vielversprechend, und mein Abstecher ins Palasthotel war wirklich sehr inspirierend. „Wir sind bis Mitternacht da“, sagt Irene. Irene und Tim haben diese Präsentation mitten in der Stadt mit mehr als 20 Bachelorarbeiten geplant, zeichneten für Abschlussparty und -feier verantwortlich. Irene befindet sich im vierten, Tim im dritten Semester, beide hatten jede Menge zu tun in ihrem Projektteam. Es musste für die Veranstaltung ein Corporate Design samt Motto entwickelt und in Form von Drucksachen, Website sowie Ausstellungs-Look umgesetzt werden. Also ging es nicht nur ums Gestalten, es war viel mehr gefragt, betonen die beiden, die sich bei Professor Börries Müller-Büsching im „Semesterrundgang – Mediale Inszenierung“  fit machten für ihre Aufgabe.

Setzt den Museumsbau ins besondere Licht und kommt damit gut auf Platz drei an: Tobias Sassin

Da durfte man echt neugierig sein auf „PRISMA“ – ein Projektname, der die Vielfältigkeit der Absolventen des Studiengangs Kommunikationsdesign der Hochschule RheinMain ausdrücken soll. Wie bei einem Prisma, an dem ein Lichtstrahl gebrochen und aufgefächert wird, entstand hier etwas Neues, wie Licht in allen Facetten, so sehen es meine Gesprächspartner. Auch ein hochwertiger Katalog mit den Abschlussarbeiten gehört zur Projektarbeit, durch die Unterstützung der Johannes-Alexander-Schroth-Stiftung wird er wieder möglich gemacht. Irene und Tim können sich auch gut vorstellen, mal im und mit dem Museum Wiesbaden ein Projekt zu verwirklichen. Erfahrungen wurden bereits in Mainz gesammelt, sagt Irene. Sie  schwärmt übrigens von Eva Hesses Zeichnungen, zu denen es die Studierenden im März 2019 ins Museum Wiesbaden zog. Tim, seit Schülerzeiten mit dem Landesmuseum vertraut, geht immer wieder gern auf Entdeckungstour, auch in die Natur. Und neuerdings gern zum Jugendstil.

Mit „PRISMA“ wollen Irene Sanchez und Tim Teuchert zur Ausstellung ins Palasthotel locken. Vom 13. bis 16. Februar sind dort die Abschlussarbeiten von mehr als 20 Absolventen des Studiengangs Kommunikationsdesign zu erleben. (Foto: Hochschule RheinMain)

Übrigens, einen neuen, jungen Fan aus Düsseldorf hat unser Museum vor kurzem über die Freunde gewonnen: Kommunikationsdesign-Studentin Anna Görzen, die mit viel Engagement ein Praktikum in der Wiesbadener Galerie Rubrecht Contemporary absolvierte, war beim Neujahrsempfang des Förderkreises nicht nur dabei, sie hat das Geschehen als Filmerin begleitet und ein gelungenes Video geschaffen, das man hier auf unserer Website sehen kann. Das Praktikum der Düsseldorfer Studentin geht zu Ende, ihr Interesse an Wiesbadens Kulturangebot bleibt.

Ingeborg Salm-Boost

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