Kunstvoll und Naturnah

Hasenjagd in jedem Gelände

Rotluchs (Lynx rufus) in der Dauerausstellung „Ästhetik der Natur“, Themenraum Form (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert)

Mit Ausnahme des Pardelluchses haben alle Luchsarten große Verbreitungsgebiete über eine Bandbreite verschiedener Lebensräume. Für den Rotluchs, der von Südkanada über weite Teile der USA bis nach Mexiko verbreitet ist, gilt dies ebenso. Er lebt im Nadelwald in Maine, in den Hartholzauen Louisianas, den Halbwüsten Arizonas und New Mexikos bis hin zum subtropischen Regenwald in Südflorida. Die wichtigste Bedingung für sein Auftreten ist die Verfügbarkeit von genügend Nahrung – und das sind in erster Linie Hasen und Kaninchen. Darüber hinaus werden, je nach Lebensraum, verschiedene Nagetiere, Vögel oder sogar Rotwild gejagt. Findet der Rotluchs Aas, verschmäht er es ebenfalls nicht. Probleme bekommt er jedoch, wenn er in Nahrungskonkurrenz zu anderen großen Raubtieren wie dem Puma gerät. In Idaho wurde im Winter schon beobachtet, wie Pumas Rotluchse töteten, weil sie ihnen die Nahrung stehlen wollten. In Florida wird der Rotluchs sogar aktiv von einem eingewanderten Python gejagt.

Der Rotluchs im Museum Wiesbaden scheint von diesen Problemen ungerührt. In einer entspannten Haltung liegt das Tier in der Vitrine und beobachtet die Besucher mit wachen Augen. Eine Meisterleistung des Präparators Berend Koch, gehören Katzengesichter doch zu den schwierigeren Herausforderungen dieses Berufs.

Dr. Hannes Lerp


Erfahren Sie mehr über Dr. Hannes Lerp, Kurator digitale Naturhistorischen Sammlungen, im Interview.

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