Ein Salon voller Kunst und Natur

Der Neujahrsempfang der Freunde des Museums

Etwa 400 Gäste wollten ihn nicht versäumen: Der große Zulauf beim Neujahrsempfang der Freunde wirkte wie ein beeindruckendes Statement für die Arbeit des Vereins und des Museums. Eine gleichermaßen informative wie gesellige Veranstaltung zwischen Kunst und Natur.

Blick von Balkon in die Wandelhalle während des Eintreffens der Gäste
Blick vom Balkon in die Wandelhalle während des Eintreffens der Gäste

Gern angenommen wurden wieder die Führungen, zu denen die Kuratoren zu Beginn einluden. Ob zu „Caravaggios Erben“, „Schwind bis Stuck“, ob ins „Erdreich“ oder in die (Schmetterlings-)Welt der Naturforscherin Maria Sibylla Merian, alle Ausstellungen hatten ihre Fans. Und gut gelaunte Mitglieder ließen sich anschließend einen Rück- und Ausblick geben.

Während im dicht gefüllten Vortragssaal ein Bilderbogen an die Wand geworfen wird, lädt Dr. Gerd Eckelmann die Freunde dazu ein, das Museum als einen Salon für viele anregende Begegnungen mit Kunst und Natur zu erleben. Ein „Füllhorn an Ausstellungen und Veranstaltungen“ kündigt er an. Über einen starken Verein freut er sich, aktuell mit rund 1400 Mitgliedern. Und jeder davon ein Lobbyist für dieses Haus. „Zusammen sind wir eine starke kulturpolitische Lobby, ein Bindeglied zwischen Museum und Stadtgesellschaft, eine Institution lebendigen Engagements.“

Daneben tut der Verein viel fürs Museum, dem Eckelmann für gute Zusammenarbeit dankt. Die Freunde fördern Ausstellungen und den Erwerb von Kunstwerken ebenso wie die Bildung von Kindern. Und nicht zuletzt: Der Freundeskreis ermöglicht mit seinen Mitteln den eintrittsfreien Eintritt an jedem ersten Samstag im Monat. Damit werden unter anderem Menschen angezogen, die noch nie im Museum waren. Positive Effekte davon sind am darauffolgenden eintrittspflichtigen Sonntag zu verzeichnen. Und überhaupt: Man ist begeistert und kommt wieder.

Ein voller Erfolg war auch 2016 wieder die Museumsgala. Dank der Sponsoren und sparsamer Organisation konnte der stolze Betrag von 60.000 Euro an das Museum übergeben werden – zum Erwerb zweier wichtiger Werke.

Vieles wird den Mitgliedern angeboten: So ist der Freundeskreis Plattform für den Austausch mit Künstlern, Naturwissenschaftlern, Sammlern, Fachleuten und gleichgesinnten Menschen. Das Rahmenprogramm besticht unter anderem mit Workshops und Reisen. Der ganzjährig freie Eintritt gilt auch für die Landesmuseen in Darmstadt und Kassel sowie für den Nassauischen Kunstverein nebenan.

Deren Vorsitzende Elke Gruhn ist Gastrednerin und wirbt mit interessanten Details für die Kooperation des Vereins mit dem Museum. Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur „Kulturmeile Wilhelmstraße“.

Auf dieser würde Direktor und Freunde-Vorstandsmitglied Dr. Alexander Klar gerne auch das aktuell diskutierte, private „Ernst-Museum“ sehen. Und natürlich die Erweiterung seines eigenen Hauses, in dem wegen des Erfolgs der Ausstellungen häufig umgezogen werden müsse und Ausstellungsstücke aus Platzmangel ins Depot verbannt werden müssten.

Der Museumsdirektor blickt zufrieden auf wachsende Besucherzahlen. Mit attraktiven Ausstellungen und einem überzeugenden Begleitprogramm, nicht zuletzt durch die Unterstützung der Freunde des Museums, sei man auf einem guten Weg, diese Zahlen noch zu steigern.

Er nimmt die Gäste auf eine kleine Programm-Reise mit: zu Richard Serra, der den Jawlensky-Preis 2017 erhält und seine „Blei-schwere“ Schau ab dem 16. März zeigt. Zu Emil Noldes Grotesken, mit denen die Internationalen Tage Ingelheim im Museum Wiesbaden zu Gast sind. Und ins Reich der Pilze, in das die Besucher von Juni an eintauchen können.

Beim Neujahrsempfang tauchten die Gäste schließlich in angeregte Gespräche ein, konnten sich aber auch mit Speisen und Getränken stärken – mit dem Erwerb wiederum ein gutes Werk tun: Ein ausgewiesener Teil der Kosten ist den museumspädagogischen Projekten zugedacht, die der Verein als Hauptförderer trägt.

Kurator Roman Zieglgänsberger bei der Führung einer Gruppe von Gästen durch die Klassische Moderne
Kurator Roman Zieglgänsberger bei der Führung einer Gruppe von Gästen durch die Klassische Moderne

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