Ein Willkommensgruß

Offener Brief an Dr. Andreas Henning

Findet die Verbindung von Kunst und Natur besonders reizvoll: Der neue Direktor ab März, Dr. Andreas Henning. (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert)

In unseren Gesprächen im Januar mit dem neuen Direktor wurde sie bereits deutlich: Die Lust von Dr. Andreas Henning auf seine neue Aufgabe im Museum Wiesbaden und auch auf seine Mitarbeit im Vorstand des Förderkreises. Mit einem Offenen Brief begrüßen wir den Mann, der sich nun als Kurator für italienische Malerei aus der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister verabschiedet hat, und wünschen ihm einen guten Start: 


Lieber Andreas Henning,

der März ist gekommen, wir freuen uns auf den Frühling und auf die Ausstellung „Lebensmenschen“ in unserem Museum. Und wir freuen uns auf Sie! Herzlich willkommen an Ihrer neuen Wirkungsstätte, mit der wir Freunde ein fruchtbares Miteinander pflegen. Herzlich willkommen im Vorstand unseres Förderkreises, dem Sie als neuer Direktor qua Amt nun angehören! Sie werden es längst wissen: Wir zählen aktuell mehr als 1.940 Mitglieder.

Es war schön, dass wir schon kurz nach Bekanntgeben Ihrer Ernennung ein Interview für die Freunde-Website mit Ihnen führen konnten, sodass unsere Mitglieder einen ersten Eindruck vom „Neuen“ erhielten. Das Gespräch lässt uns zuversichtlich sein, dass unsere Förderarbeit auf den verschiedenen Ebenen auch mit Ihnen – so wie bei Alexander Klar und ebenso beim kommissarischen Chef Jörg Daur – in enger Zusammenarbeit fortgesetzt werden kann.

Sehr schade war es, dass Sie nicht zu unserem Neujahrsempfang kommen und zu den mehr als 500 Gästen sprechen konnten. Aber Sie hatten einen nachvollziehbaren Grund dafür: Die Abschlussarbeiten in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister, an deren völliger Neugestaltung Sie nach siebenjähriger Sanierungszeit des Semperbaus am Zwinger als Kurator für Italienische Malerei stark beteiligt waren, gingen im Januar in die heiße Schlussphase. Wer in diesen Tagen in den Medien die Neueröffnung des berühmten Gebäudes mit Gemäldegalerie und Skulpturensammlung verfolgt hat, der kann sich den kreativen Kraftakt gut vorstellen. „Wie von Zauberhand“ heißt beispielsweise die Überschrift in der Wochenzeitung DIE ZEIT, und man beschreibt dort, warum die Konzeption „rundum geglückt“ sei, zeigt dazu in Großformat die „Schlummernde Venus“ von Tizian und Giorgione … Vielleicht tut es Ihnen doch ein wenig leid, diesen attraktiven Dresdner Ort der Kunst nun verlassen zu haben, Herr Dr. Henning?

Wir glauben Ihnen aber gerne, dass Sie die neue Aufgabe bei uns, zwischen Kunst und Natur, in Wiesbaden reizt. Im Landesmuseum, wo Sie 1991 von der Jawlensky-Ausstellung zu seinem 50. Todestag begeistert waren und nun die Ausstellung „Lebensmenschen – Jawlensky und Werefkin“ eröffnen können. Sie möchten, so ist es im Interview auf dieser Website nachzulesen, das Museum weiter öffnen und mehr mit jungen Menschen zusammenarbeiten. Wir sind schon dabei und freuen uns auf gemeinsame Projekte, unter anderem mit Studierenden.

Dass Sie im Museum Wiesbaden auf ein hochmotiviertes, tolles Team stoßen, das haben Sie sicher schon feststellen können. Wir möchten das aus unserer Vorstandssicht noch einmal bekräftigen. Das Zusammenspiel macht wirklich Freude, es ist, wie unser Vorsitzender Gerd Eckelmann auch beim Neujahrsempfang betont hat, ein Geben und Nehmen. Die Grundlage unseres Erfolgs ist, so sagte er weiter, das Vertrauen, das sich zwischen Museumsleitung und Vereinsvorstand entwickelt hat. Daran möchten wir gerne mit Ihnen anknüpfen, nicht ohne Ihrem Stellvertreter Jörg Daur sehr, sehr herzlich für die gemeinsame Arbeit in der Interimszeit zu danken! Eine Zeit, in der übrigens auch das Museumscafé völlig umgestaltet und zu einem höchst attraktiven Treffpunkt des Austauschs geworden ist. Übrigens dank des Entwurfs einer Freundin des Museums, Innenarchitektin Roswitha Prüll, die ehrenamtlich aktiv war. Dass die Wiesbadener Jugendwerkstatt Wiesbaden mit ihrer Mechtildshausen-Gastronomie den Betrieb übernommen hat, dürfte auch ein Aspekt sein, der Ihnen, lieber Herr Dr. Henning, gefallen wird.

Nun wünschen wir Ihnen einen guten Start, die Zeit, zunächst einmal ganz viel mit den Kollegen und Kolleginnen zu reden, so wie Sie es sich vorgenommen haben, und natürlich eine glückliche Hand beim Vorantreiben der Anbaupläne. Nicht zuletzt wünschen wir Ihnen, dass Sie und Ihre Frau schnell in der hessischen Landeshauptstadt eine Wohnung finden, die Ihren Vorstellungen entspricht (und demnach nicht allzu weit vom Theodor-Fischer-Bau entfernt liegt), und dass Sie beide möglichst rasch in Wiesbaden heimisch werden!

In diesem Sinne grüßt im Namen Vorstands

Ingeborg Salm-Boost


P.S.
Und wenn Sie dann irgendwann einmal Zeit haben sollten, wäre es schön, wenn der Förderkreis seinen Freundinnen und Freunden eines Tages eine Reise nach Dresden in die Gemäldegalerie anbieten könnte – mit Ihnen als Begleiter!

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