Unter Freunden

Warten auf „Inspiration vor Ort“

Wartet auf bessere Zeiten mit offenen Museumstüren: Direktor Andreas Henning in der Ausstellung „Exquisit – Kunst des 19. Jahrhunderts“. Die Schau mit der Schenkung Jan und Friederike Baechle ist längst schon aufgebaut. (Foto: Josh Schlasius)

Auf ein „Haus der Inspiration“, ein Haus der Begegnung mit vielen kunst- und natursinnigen Menschen, die begierig sind auf das Angebot in „ihrem“ Museum, darauf hatte sich Andreas Henning vor einem Jahr sehr gefreut. Damals, im Dezember 2019, war er noch in Dresden. Und wir telefonierten mit dem zukünftigen Direktor. Im März dann trat er seine Stelle an – rechtzeitig, um das Museum Wiesbaden durch das wohl schwierigste Jahr zu führen: Tolle Ausstellungen, die Präsentation einer wunderbaren Schenkung mit Kunst des 19. Jahrhunderts, spannende Veranstaltungen, auch des Förderkreises – nahezu alles musste ausfallen. Das „Haus der Inspiration“ wurde pandemie-bedingt weitestgehend zu einem „Haus der Stille“. Das Museum und wir Aktive vom Förderkreis waren und sind bemüht, immer wieder mit Online-Angeboten die Türen ein Stück weit zu öffnen. Dank eines engen Zusammenspiels konnte das auf unserer Freunde-Website recht gut gelingen. Und wir freuen uns sehr über das Interesse und die positiven Rückmeldungen!

Den Weihnachtsgruß unseres Vorsitzenden Gerd Eckelmann haben Sie hier sicher gelesen, in dem er auch nochmals auf unsere Fördermaßnahmen hinweist – die natürlich im Ausnahmejahr der besonderen Situation angepasst worden sind. Fürs Jahresende haben wir Andreas Henning, der qua Amt dem Vereinsvorstand angehört, um ein kleines Statement gebeten, das wir hier anfügen möchten. Er wendet sich direkt an Sie, liebe Mitglieder:


„Dieses Jahr 2020 verlangt nach keiner Wiederholung! Die weitläufigen Ausstellungssäle des Museums Wiesbaden erneut so verwaist zu sehen, tut weh. Die Werke der Kunst wollen anregen und erfreuen, zum Betrachten und Denken einladen. Die Objekte der Naturhistorischen Sammlungen wollen Schönheit und Genialität der Gestaltungskräfte der Natur offenbaren, zum Staunen und Studieren auffordern. Ganz besonders traurig ist es, durch die neu eingerichteten, leeren Sonderausstellungen zu laufen, die so dringend auf Sie, liebe Freundinnen und Freunde des Museums, warten. Dazu gehört nicht nur „August Macke. Paradies! Paradies?“, die Schau zu der bislang lediglich ein Wochenende die Türen geöffnet werden durften. Dazu zählt auch „Exquisit – Kunst des 19. Jahrhunderts“, die so großartige wie großzügige Schenkung Jan und Friederike Baechle. Ebenso fertig aufgebaut ist die Studienausstellung zur Äskulapnatter und Smaragdeidechse.

Natürlich setzen wir alles daran, Ihnen den Besuch dieser Ausstellungen zu ermöglichen, weshalb wir die Laufzeiten verlängert und das gesamte erste Halbjahresprogramm neu terminiert haben. Sicherlich werden wir uns alle noch sehr gedulden müssen, bis wir uns im Museum wieder treffen können. Umso mehr möchte ich heute die Gelegenheit nutzen, Ihnen allen sehr herzlich zu danken, den Mitgliedern genauso wie dem Vorstand und dem Kuratorium des Freundeskreises. Mit Ihrer Unterstützung zeigen Sie, dass Ihnen dieses Museum wichtig ist. Dies motiviert uns sehr und hilft uns durch die schwierigen Zeiten.

In der Vorfreude, Sie nach der Schließzeit wieder bei uns willkommen heißen zu dürfen, wünsche ich Ihnen im Namen des gesamten Teams des Museums Wiesbaden einen frohgemuten Start in ein anregendes, gesundes, kulturreiches und friedliches neues Jahr.“

Ihr
Andreas Henning


Ja, diesen Wünschen kann man sich nur anschließen, kulturreich (vielleicht auch wieder einmal mit einer unserer Reisen zur Kunst!) und anregend soll es werden, das Jahr 2021. Und uns wieder vor Ort – nicht mehr nur am Bildschirm – neue Horizonte eröffnen.

Einen Abend lang in Orange getaucht: Auch das Museum machte mit diesem „Leuchtfeuer“ auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Der Zonta Club hatte diese weltweite Aktion in Wiesbaden organisiert, die 24 Gebäude in ein besonderes Licht tauchte. (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert)

Noch ein kurzer Blick zurück auf zwei erfreuliche Begebenheiten sei an dieser Stelle empfohlen: Haben Sie im November zufällig gesehen, wie das Museum Wiesbaden in orangefarbenes Licht getaucht war? Andreas Henning und sein Team waren gerne der Anfrage des Zonta Clubs Wiesbaden nachgekommen, der sich für die Aktion „Orange the world“ stark machte. Eine Aktion, die im großen Stil auf weltweite Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam macht. 24 Gebäude erstrahlten dank Zonta-Engagement in Wiesbaden für einige Stunden in Orange – als Leuchtfeuer gegen Gewalt.

Und noch eine im besten Sinne positive Nachricht möchten wir gerne erwähnen: Beim bundesweiten Vorlesetag, eine Aktion, der unser Förderkreis sehr verbunden ist, wurde in diesem Jahr Wiesbaden zur „Vorlesestadt 2020“ gekürt. Wiesbaden erhielt in diesem Jahr der besonderen, digitalen Herausforderungen bereits zum zweiten Mal das Prädikat. „Die Zeit“, Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn Stiftung sind die Initiatoren. In Wiesbaden ist das Freiwilligen-Zentrum die treibende und koordinierende Kraft. Herzlichen Glückwunsch!

Nun bleibt noch, uns allen Gesundheit und Zuversicht zu wünschen. Und dass wir irgendwann im neuen Jahr endlich wieder zusammenstehen und anregende Gespräche führen können bei Kunst und Natur.

isa/may

Auf ein besseres Jahr: Wie gerne würde man darauf wieder anstoßen, so wie wir Freunde und Freundinnen des Museums es in der Vergangenheit getan haben und hoffentlich bald wieder tun können. (Foto: Archiv/Vera Friederich)

PS: Wie angekündigt, ist die Neujahrspost mit Mitgliedsausweis auf dem Weg zu Ihnen, vielleicht sogar schon eingetroffen. An dieser Stelle sei erwähnt: Unsere Geschäftsstellen-Mitarbeiterin, die Sie als Annette Simacek kennen, trägt ab sofort wieder ihren Mädchennamen. Bitte richten Sie die Post an sie nun an Annette Kempf, bei der wir uns hier auch sehr für ihr großes Engagement bedanken. Frau Kempfs E-Mail-Adresse bleibt mail@freunde-museum-wiesbaden.de

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