Unter Freunden
Bilder gucken gehen
Geschafft! Die Welt sieht freundlicher aus, vieles ist wieder möglich. Und jetzt können wir sogar ohne Anmeldung ins Museum gehen. Allerdings: Eine Garantie, dann auch gleich eintreten zu dürfen in die Welt der Kunst und Natur, haben wir – noch – nicht. Deshalb wird durchaus eine Voranmeldung empfohlen. Gewisse Einschränkungen in dieser Pandemie-Zeit bleiben eben. Aber das derzeit sommerliche Wetter und die zahlreichen Vergnügungsmöglichkeiten im Freien, die es so lange nicht gab, sind eine starke Konkurrenz, so dass die Chancen für einen Spontan-Besuch nicht so schlecht sind. Wer großen Hunger auf Kunstgenuss hat, dem könnte es doch gut gefallen, in Ruhe beispielsweise durchs 19. Jahrhundert zu spazieren oder sich von den Kristallen bezaubern zu lassen.
Direktor Andreas Henning und sein engagiertes Team sind recht zufrieden mit dem Neustart. Vergangenen Samstag, als man zum – von den Freunden unterstützten – eintrittsfreien Samstag eingeladen hatte, wurden mehr als 500 Besucher und Besucherinnen gezählt, die sich zu diesem Zeitpunkt ja noch anmelden mussten. Fast alle Zeitfenster waren laut Henning ausgebucht. Nicht zuletzt in den Jugendstil zog es viele Museumsfreunde.
Veranstaltungen und öffentliche Führungen soll es ab Juli geben. In kleinen Gruppen und mit dem gebotenen Abstand, „vermutlich zehn Personen“, schätzt der Direktor. Private Gruppen, etwa zwei Hausstände, können jetzt schon buchen – mit Kontaktdatenerhebung und einem zusätzlichen Impfnachweis bzw. Negativtest. Auch für Kinder ist einiges im Bereich Bildung & Vermittlung möglich. Freuen wir uns also, dass Stück für Stück wieder Normalität einkehrt. Ach ja: Das Café Mechtild ist wieder geöffnet – mit kalten Speisen und Getränken „to go“. Mit einem tagesaktuellen Negativtest, Impfausweis oder der Bescheinigung, dass man COVID-19 überstanden hat, kann man auch Platz nehmen.
Also „Geht ins Museum!“, möchte ich Ihnen mit dem britischen Dramatiker Alan Bennett zurufen. Sie kennen das Buch aus dem Wagenbach-Verlag, dessen Kapitel 1 den schönen Titel „Bilder gucken gehen“ hat …
Ingeborg Salm-Boost