Walter Büttner – auf geht’s in den Ruhestand!

Dieses Gesicht des Museums Wiesbaden wird fehlen

Einer im Aufbruch, zwei legen los: Walter Büttner (Mitte) mit seinem Nachfolger Torsten-Marius Röhnke (rechts) und dessen Stellvertreter Stephan Müller, beobachtet von Jawlenskys „Helene im spanischen Kostüm (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert)
Einer im Aufbruch, zwei legen los: Walter Büttner (Mitte) mit seinem Nachfolger Torsten-Marius Röhnke (rechts) und dessen Stellvertreter Stephan Müller, beobachtet von Jawlenskys „Helene im spanischen Kostüm (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert)

Über 27 Jahre hat Walter Büttner im Museum Wiesbaden gearbeitet. Zunächst als Aufsicht, kurz darauf als Leiter des Aufsichtsdienstes. Einer, der überall präsent sein muss, einer, der die Mitarbeiter (heutzutage überwiegend von einer Dienstleistungsfirma) nach ihren Neigungen und Kenntnissen einsetzt. Damit ist jetzt Schluss. In den zwei Wochen Resturlaub hat Walter Büttner schon das Loslassen geübt, findet es gar nicht so schwierig. Nur die Kollegen, die wird er vermissen. Da ist sich der nun 63jährige waschechte Wiesbadener sicher.

Als in der Alten Bibliothek das Abschiednehmen stattfand, konnte sich der eher zurückhaltende Museumsmann über eine große Gästeschar freuen. Auch so mancher Ehemalige folgte der Einladung. Und ein paar Anekdoten aus seinem langen Museumsleben gab er dann doch zum Besten. Keine Frage, dass er eine Menge Geschenke entgegennehmen konnte.

„Walter Büttner ist seit bald 28 Jahren eines der Gesichter des Museums. Am Empfang wird man fast automatisch zur Celebrity, besonders wenn man mit dem Ethos von Walter Büttner die Besucher willkommen heißt und dafür sorgt, dass sich die Gäste auch als solche fühlen“, so beschreibt Museumsdirektor Alexander Klar den Scheidenden. „Walter Büttner wird vermisst werden, nicht nur von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, auch von unseren Gästen“, ist sich Klar sicher.

Die Arbeit wird er nicht allzu sehr vermissen, bekräftigt Büttner. Denn sie ist nach seinem Empfinden zunehmend stressiger geworden. Zuletzt konnte er beim riesigen Besucheraufkommen in Kirchhoffs „Garten der Avantgarde“ wieder mal einen Stress-Test absolvieren. Höchst anspruchsvoll fürs Personal liefen häufig auch die eintrittsfreien Samstage, wenn der Besucherstrom kaum zu leiten war. Doch hält Walter Büttner, wie er es im Interview für diese Website betonte, diese Samstage am Monatsanfang für ein gutes Angebot (siehe Rubrik „Gesichter des Museums“). Besonders lieb waren ihm – auch das verriet er uns im Gespräch – die Kontrollrundgänge am frühen Morgen. Dann blieb er auch schon einmal vor einem seiner Lieblingskunstwerke stehen, um es in Ruhe zu betrachten.

Nur noch ehrenamtlich will Walter Büttner jetzt mit der Kunst zu tun haben. Und ist schon aktiv geworden: In der „Kunstarche“, wo unter anderem Nachlässe heimischer Künstler gesichtet, verwahrt und ausgestellt werden, kümmert sich Walter Büttner zurzeit um die Hinterlassenschaft des 1992 verstorbenen Fotografen Wolfgang Ost mit Tausenden von interessanten Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Diese Tätigkeit macht Büttner besondere Freude – hat er doch auch eine Weile ein Geschäft für Fotoaufnahmen und Rahmungen geführt, ehe sich der gelernte Versicherungskaufmann ganz dem Museum zuwandte.

Seine große Freizeit-Passion ist übrigens das Verreisen per Rad. Nach Ostern will der nun sich frei fühlende „Abenteurer“ Büttner an die Ostsee radeln. Und vielleicht von unterwegs einen Gruß an die ehemaligen Kollegen schicken? Übrigens: Sein bisheriger Stellvertreter Torsten-Marius Röhnke rückt in die Leitungsposition auf, Stephan Müller in die Position des Kassierers und Stellvertreters, der aber gleichzeitig auch noch als Assistent der Veranstaltungschefin tätig werden soll.

Wir vom Vorstand bedanken uns bei Walter Büttner für die gute Zusammenarbeit! Und wünschen den „Neuen“, die sich ja schon auskennen, alles Gute im Museumsjob!

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