Wie Kinder Kunst und Natur sehen

Wir zeigen’s Euch (Teil 3)

Eine besondere Situation: Für die Freunde-Website möchten wir zwei neue Videoclips für die Serie „Wir zeigen’s Euch: Wie Kinder Kunst und Natur sehen“ drehen. In Pandemie-Zeiten ist alles anders. Dürfen wir überhaupt mit Tihun und Mo sowie ihren erwachsenen Begleitern und natürlich unserem Filmer Olaf Herrmann ins geschlossene Museum kommen? Ja, wir dürfen, denn auch Direktor Andreas Henning und sein Team sind ja Fans unserer Videos. Natürlich gilt es, die Hygiene- und Abstandsregeln penibel einzuhalten, die Masken zu tragen. Nur zum Dreh können unsere zwei Akteure sie abnehmen, der Abstand zum Kameramann und den anderen ist ja gewahrt. Suzan Mesgaran, Veranstaltungschefin im Museum, begleitet uns, schließlich muss auch jeweils das Alarmsystem ausgeschaltet werden.

Wir beginnen mit Mo, gehen mit ihm in die Dauerausstellung „Ästhetik der Natur“. Hier sei verraten: Natürlich hatten beide Kinder eine Woche zuvor schon die Gelegenheit, sich in Ruhe ein Objekt auszusuchen, sich damit zu befassen. Beim siebenjährigen Mo, der übrigens gleich nach Weihnachten, am 29. Dezember, den achten Geburtstag feiert, war das Ziel ein Löwenjunges. Anzutreffen ist es in der Vitrine zur gelben Farbe in der Natur, der Blick fällt keineswegs gleich dorthin. Doch Mo war sich beim Gang durch den Themenraum Farbe der Natur-Abteilung recht schnell sicher: Er möchte gerne etwas zu diesem kleinen Tier sagen. Zusammen mit seiner Mama hat er sich zu Hause mit Löwen beschäftigt – und nun, da wir mit unserem Filmemacher vor Ort sind, staunen wir, was Mo alles zu berichten weiß über die Farbe des Fells und auch über das Leben im Rudel. Und dies recht unaufgeregt.

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Mo und das Löwenjunge in der Dauerausstellung „Ästhetik der Natur“


Für Tihun, neun Jahre alt, schließt uns Suzan Mesgaran die Tür zur Klassischen Moderne auf. Kustos Roman Zieglgänsberger schaut kurz vorbei und freut sich über die Bildauswahl unserer Kunstfreundin: „Pilgrim“ von Ernst Wilhelm Nay. Tihun ist öfter im Museum unterwegs. Und bei der Vorbesichtigung war sie eigentlich zielstrebig in Richtung Selbstbildnis von Alexej von Jawlensky gegangen. Doch leider konnte sie dieses nicht finden, das Bild ist wie viele andere Jawlenskys nach Bonn ausgeliehen, von wo Wiesbaden wiederum zahlreiche Macke-Werke für „Paradies! Paradies?“ bekommen hat. Die Neunjährige brauchte aber nicht sehr lange, um sich neu zu orientieren. Und so steht sie am Drehtag vor dem wunderbar farbigen Werk „Pilgrim“ von Ernst Wilhelm Nay, des Malers der Klassischen Moderne. Nicht der Künstler, der als einer der bedeutendsten Künstler der deutschen Nachkriegskunst gilt, soll bei Tihun im Fokus stehen, sondern das Bildmotiv. Intensiv, auch im Gespräch mit ihrer Mama, hat sich das Mädchen Gedanken zum „Pilger“ gemacht. Fasziniert ist Tihun aber auch von den Farben – immerhin hat Nay 1955 eine manifestartige Schrift „Vom Gestaltwert der Farbe“ veröffentlicht …

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Tihun vor Ernst Wilhelm Nays Werk „Pilgrim“


Mit Kindern in Kunst und Natur unterwegs sein, das ist wirklich eine Bereicherung! Kommen Sie mit! Und schauen Sie vielleicht auch (noch einmal) die Videoclips der zwei ersten Staffeln an, die Sie nach wie vor auf der Freunde-Website finden.

isa/may

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