Auf ins Museum!


Konzepte für die Generationen Y und Z

Gruppenbild mit Goethe: 120 Erstsemester der EBS lernten das Museum kennen und freuten sich zusammen mit ihrem Präsidenten, Professor Markus Ogorek, über die Studentencard. Klaus Niemann für den Freunde-Vorstand begrüßte die jungen Gäste. (Foto: Shawan Borto)

Darauf sind wir gespannt: Von Mitte November bis Ende Dezember befassen sich Studierende der Hochschule RheinMain, Fachbereich Design, mit „Ansichten des Museums“, einem Fotowettbewerb auf Instagram, den die Freunde des Museums Wiesbaden unterstützen und begleiten. Indoor/Outdoor werden die jungen Leute unterwegs sein und uns sicher kunstvolle Ansichten präsentieren. Die drei besten können nach Prämierung im Museum bewundert werden.

Darauf sind wir ganz besonders gespannt: Vier Studierende der Hochschule Fresenius sind schon mitten bei der Arbeit und wollen das Museum Wiesbaden „als Aufenthaltsort für die Freizeitgestaltung junger Erwachsener nachhaltig in den Vordergrund rücken und etablieren! Und das als Prüfungsleistung im Fach Wirtschaftsethik … Dazu später mehr!

Die Freunde des Museums Wiesbaden sind sich mit den Museumsaktiven einig: Es stünde dem Ausstellungsort, der so vieles zu bieten hat, gut an, wenn er stärker als bisher von jüngeren Menschen aufgesucht würde. Schon vor zweieinhalb Jahren hat der Vorstand beschlossen, in dieser Richtung aktiv zu werden: Mitglied Klaus Niemann machte sich auf die „Rundreise“ zu den Hochschulen und fand durchaus Gehör. Dass das Museum und die Freunde die Studentencard bereit halten, das hat sich mittlerweile herumgesprochen. Doch an der Bindung zum Landesmuseum muss kontinuierlich gearbeitet werden. Auch kann der „Students Abend“ noch mehr Teilnehmer vertragen, heißt es aus dem Museum.

Konzeptarbeit: Diese vier Studierenden wollen noch mehr Menschen ihrer Generation ins Museum holen. Maxi Schneider, Leonie Gerhards, Christopher Feld, Selina Türck vor Arbeiten von Moritz Neuhoff (traces 2, dash, blur 1; Acryl auf Leinwand) in der Ausstellung „Jetzt! Junge Malerei in Deutschland“. (Foto: Josh Schlasius)

Klaus Niemann erinnert sich an die Anfänge: Für die Kooperation mit der Hochschule RheinMain war der Präsident, Professor Detlev Reymann, durchaus offen, bezog frühzeitig den AStA mit ein. Trotz der üblichen Wechsel läuft die Kooperation gut, sagt das Vorstandsmitglied. Führungen, Artflash-Veranstaltungen, Video-Clips (eines übrigens mit Ex-Direktor Alexander Klar) fanden statt. Luft nach oben gibt es aber noch.

Auch die EBS-Universität für Wirtschaft und Recht ist mittlerweile im Boot. „Mit Verantwortlichkeit von Shawan Borto läuft die Sache rund“, freut sich Niemann. 120 Studenten waren unlängst mit ihrem Präsidenten Prof. Markus Ogorek zu Gast im Museum. Susanne Löffler, Pressereferentin im Museum, fand es prima, dass die jungen Leute diesen Besuch als Teil ihrer Orientierungswoche verstanden.

Lässt sich sagen, was die Gäste von den Hochschulen am ehesten anspricht? Dies wollten wir nach den verschiedenen Führungen wissen. Susanne Löffler berichtet von einem sehr positiven Feedback zum Ausstellungsangebot und den Dauerausstellungen. Eine Tendenz zur zeitgenössischen Kunst lässt sich erkennen, da einige Studentinnen und Studenten kreative Studienschwerpunkt haben. „Jetzt! Junge Malerei in Deutschland“ sei für ihre Vielseitigkeit gelobt worden. Klaus Niemann traf aber auch auf Studierende, die vom Jugendstil ebenso wie von der Natur beeindruckt waren.

Nun darf man auf die Arbeit der vier Fresenius-Studierenden gespannt sein. Noch einige Worte zu diesem Projekt, das Vorstandsmitglied Martina Mulcahy zusammen mit der Unternehmerin Anke Trischler, Lehrbeauftragte an der Hochschule Fresenius, auf den Weg gebracht hat und eng begleitet. Für die Gruppe sei es das klare Ziel: Sie wollen sich einbringen, in der Stadtgesellschaft einen Mehrwert schaffen und insbesondere das Landesmuseum als neue Location zur Entdeckung und Wahrnehmung bringen. Das Museum Wiesbaden als bewussten Aufenthaltsort (siehe Zitat oben), ein Ort der Entschleunigung und des Perspektivwechsels, der durch reichlich Input für einen regen Austausch und viele Gesprächsthemen sorgt, ein Ort, in dem es nie langweilig wird. Das ambitionierte Team kommt aus den Masterstudiengängen Digital Management und Sustainable Marketing and Leadership. „An der Hochschule qualifizieren wir junge Menschen zu Gestalterinnen und Gestaltern einer Zukunft mit Perspektive für alle, uns Menschen und unsere Natur“, sagt Anke Trischler. „Und ganz nebenbei dürfen sie auch noch mit Spaß an die Aufgabe gehen und das Museum Wiesbaden auf ganz neue Weise kennenlernen.“

Annäherung: Auf Einladung der Freunde und des Museums waren Studierende der Hochschule RheinMain aktiv. Auf unserem Bild Simone Bauer, ehemalige Kulturreferentin des AStA, und Patrick Trepte, der aktuelle Kulturreferent. (Foto: David Heß)

Auch Jörg Daur, kommissarischer Leiter des Museums und Kustos für moderne und zeitgenössische Kunst, verspricht sich einiges von dem Fresenius-Projekt: „Eine sehr spannende, konzentrierte Projektarbeit mit der Aufgabe, Brücken zu bauen, unsere Botschaft in die Gruppe der Studierenden zu tragen. Die Vier zeigten sich beim Auftaktgespräch ausgesprochen neugierig und kulturinteressiert bis museumsaffin. Ich bin der Meinung, dass gerade die direkte Zusammenarbeit mit bereits ,vorgeprägten‘ Menschen einer Zielgruppe erfolgversprechend ist. Diese würden dann zu Botschaftern für unsere Sache, die sie zu der ihren machen.“ Jörg Daur spricht von einem guten Dialog über mehrere Ecken, der sich beim jüngsten Besuch einer größeren Gruppe dank der vier Aktiven entspann. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen ist er auf das Ergebnis der Arbeit gespannt, das schon im Dezember zu erwarten ist. „Ich erhoffe mir, dass künftig deutlich mehr junge Menschen unser Museum aktiv zu ihrem machen und somit den Museumsbesuch in unterschiedlichen Facetten in ihren Alltag einbinden.“

Isa


P.S. Demnächst werden auf dieser Website auch Studierende von Museumseindrücken und Ideen fürs Museum berichten.

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