Die große Kristalle-Schau im Museum
Vom Diamanten bis zum Gips
Wenn wir morgens das Frühstücksei mit Salz würzen und den Zucker im Tee versenken, so sind uns Kristalle doch sehr alltäglich. Meist denkt man dann eher an geschliffene Gläser in Kronleuchtern oder an Ketten gebundene Brillanten.
Das Landesmuseum öffnet sich einem unbelebten Thema aus dem Reich der Geologie und möchte seine Besucher zur eigenen Forschung animieren – also lebendiges Handeln am leblosen Objekt.
Dazu dienen gleich zu Beginn Mitmach-Stationen zur besonderen Geometrie der Kristalle, zu ihrem inneren Aufbau und den spezifischen Eigenschaften. Wir Menschen wollen verstehen, was wir vor uns liegen haben, und beschreiben und katalogisieren bereits mehr als 6.000 unterschiedliche Minerale. Etwa 1.000 gilt es in der Ausstellung zu prüfen: Welche Härte, welchen Farbstrich, welchen Glanz und welche Strahlung bieten sie?
Das allein wäre sicher interessant, aber nicht besonders wichtig. Den Mineralen würde das nicht gerecht, denn sie sind für unser Leben essenziell. Dank ihnen entstehen unsere Knochen, und sie lassen uns telefonieren. Kaum ein Lebensbereich bleibt von ihnen unbeeinflusst.
Daher gilt es, sie aus dem Boden zu fördern, ob im früheren Nassau oder in den Minen von Naica. Und wenn man dabei zufällig die weltgrößten Minerale entdeckt, so sollten auch diese in einer umfangreichen Ausstellung nicht fehlen. Dreizehn Meter darf ein solches Selenit-Mineral lang sein.
Sobald das Museum wieder seine Pforten öffnen kann, werden in dieser mit zahlreichen Mitmach-Sationen ausgestatteten Ausstellung für maximalen Schutz besondere Hygienemaßnahmen angeboten.
Fritz Geller-Grimm