Kulturtalk in der Alten Bibliothek

Freunde des Museums im Dialog

Blick in die Alte Bibliothek: Bis zum Zweiten Weltkrieg diente dieser Raum, der 1915 in teils dem Jugendstil sowie der Gotik nahe stehendem Dekor ausgeführt wurde, als Bibliothek; in der Folge wurde er als Sekretariat genutzt, seit der Renovierung des Museums im Jahr 2007 steht er für Veranstaltungen zur Verfügung. Dietrich Helms schuf eigens für den Raum achtzehn Umrisszeichnungen, deren Helligkeit ein spannendes Gegengewicht zum Raum mit seinen dunklen Regalwänden darstellt. Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Ficke

Sie nahmen Platz am langen Tisch in der Alten Bibliothek, der wegen des regen Treibens im Café Jawlensky der Vorzug eingeräumt wurde: zwanzig Freunde des Museums Wiesbaden, unter ihnen die Gastgeber des Abends, Museumsdirektor Dr. Alexander Klar, sowie die Vorstandmitglieder Ingeborg Salm-Boost und Klaus Niemann. Sie hatten die Mitglieder des Vereins im Rahmen des einmal im Monat stattfindenden Jour Fixe zur lockeren Gesprächsrunde geladen. In der Bibliothek, 1915 in teils dem Jugendstil und teils der Gotik nahe stehendem Dekor gestaltet, führte Dr. Klar die interessierte Gemeinschaft durch das Programm des kommenden Jahres mit magnetischen Ausstellungen und einem schillernden Jawlensky-Preisträger, dessen Besuch in hoffnungsvolle Nähe gerückt ist. Die Ausstellung zum neapolitanischen Barock lockt derweil Besucher aus Wiesbaden sowie der nahen und fernen Umgebung an.
Ein langjähriger Freund des Museums wünschte sich demnächst wieder eine Fotokunst-Ausstellung. Eine junge Dame hatte nach Büroschluss noch schnell den Weg zum Gespräch der Freunde des Museums eingeschlagen; an den Kunstreisen nähme sie so gerne teil und wünsche sich noch mehr davon, insbesondere begleitete Tagesreisen zu den Kunstmessen im Inland wie der Art Cologne oder Ausland wie der Art Basel. Ein Mitglied regte an, Kunst in einem größeren Kontext zu sehen. Ermöglicht werden könne dieses durch die Konzeption gemeinsamer Ausstellungen mit Nachbarstädten wie Mainz, Frankfurt oder anderen Städten und Gemeinden im Wiesbadener Umfeld.
Viel Lob gab es für das seit Anfang des Jahres laufende Projekt „Eintrittsfreier 1. Samstag im Monat“, das von den Freunden des Museums ermöglicht wird. Am 5. November ist wieder eintrittsfreier Samstag. Die Besucherzahlen haben sich mehr als verdreifacht. Und im nächsten Jahr wird es weitergehen. Auch mit den Mitgliederzahlen geht es weiter voran. An die 1400 Freunde des Museums sind es bereits – eine große Gruppe, der eine gewichtige Stimme in dieser Stadt zukommt – dies bestätigte auch eine anwesende Freundin des Museums, die ihre berufliche Heimat in der ZDF-Kulturredaktion hatte. Sie bescheinigte Wiesbaden ein kulturell interessiertes Bürgertum und wünschte sich noch mehr Mitgestaltung durch die Freunde des Museums in der Kulturpolitik der Landeshauptstadt, denn in der Kulturpolitik lasse vieles zu wünschen übrig und gehe nach ihrer Einschätzung wenig voran.
Zum Schluss gab es noch ein dickes Lob: Die Wiesbadenerin, Mitglied in einem rotarischen Club in Frankfurt, registrierte zunehmende Besuche ihres sowie zwei weiterer Frankfurter Rotary Clubs im Museum Wiesbaden. Auch die eintrittsfreien Samstage seien da wie Schnuppertage. Man komme gerne wieder, und dann als zahlender Museumsbesucher.

Die Mitglieder des Vorstands haben es gerne gehört. Pünktlich um 19 Uhr ging es dann für einige Teilnehmer weiter zum Vortrag von Wilma Estelmann, die dem Mythos Caravaggios auf der Spur war.

may

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