Musik im Jugendstil

Beim Radetzky-Marsch bitte mitklatschen …

„Diesen kleinen Event sollten wir unbedingt weiterführen“, das Ziel spricht nach der Musik inmitten des Jugendstils Danielle Neess aus und baut darauf, dass Pianistin Cordula Hacke und Violinistin Yumiko Noda es immer wieder einmal einrichten können, in diesem exklusiven Rahmen ihr Können zu entfalten. Ein Wunsch, dem die beiden sicher gerne nachkommen werden. Die Witwe von Ferdinand Wolfgang Neess, dem das Museum die außergewöhnliche Sammlung verdankt, hat neben vielen anderen Exponaten auch den Mand-Olbrich-Flügel angeschafft, den Cordula Hacke zum Erklingen bringt. Dabei bilden die in Norwegen lehrende Professorin, die lange Jahre auch mit Ferdinand Wolfgang Neess musiziert hatte, und die aus Japan stammende Frankfurter Geigerin Noda ein geniales Team. Die Violinistin war u.a. im Orchester der Oper Frankfurt engagiert.

Sie wollen wiederkommen: Cordula Hacke und Yumiko Noda fühlen sich sichtlich wohl im Museum Wiesbaden. (Foto: Josh Schlasius)

Nach der Premiere im Januar 2023 und einem weiteren Hörgenuss im Juni des vergangenen Jahres gab es nun wieder drei zirka 40-minütige Konzerte vom Feinsten, veranstaltet von den Freunden des Museums exklusiv für unsere Mitglieder. Und so viel sei jetzt schon gesagt: Wir können auf Fortsetzung hoffen, denn Cordula Hacke lässt uns im Nachhinein per E-Mail wissen: „Es ist immer wieder eine Freude und ein Genuss, in dieser inspirierenden Umgebung zu musizieren. Fortsetzung folgt… vielleicht auch mit multi-medialen Mitteln, um dieses spezielle Konzerterlebnis auch einem größeren Publikum anbieten zu können.“

Aufmerksame Zuhörerschaft beim Spiel von Pianistin Cordula Hacke und Violinistin Yumiko Noda. Rechts im Bild Danielle Neess, die für die Jugendstilsammlung den Mand-Olbrich-Flügel erworben hat. (Foto Josh Schlasius)

Das Duo hatte sich beim jetzigen Januar-Event vorgenommen, ganz besonders schwungvoll die Freunde und Freundinnen des Museums ins neue Jahr zu begleiten. Grandios gelungen, das dürften alle ZuhörerInnen den beiden bescheinigen – und so manche(r) wäre wohl gerne beim Walzer „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss (Sohn) in die Höhe gesprungen, um ein Tänzchen zu wagen. Nein, das geht natürlich nicht in einer solchen kunstreichen Umgebung, in der jeweils die Zuhörerzahl auf etwa 15 beschränkt sein muss.

Und gleich zum beschwingten Start der Ungarische Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms. (Foto: Josh Schlasius)

Aber das Zusammenspiel von Auge und Gehör ist ja ohnehin ein ganz besonderes Erlebnis, ob mit dem „Ungarischen Tanz“ von Johannes Brahms, der „Barcarole“ von Jacques Offenbach oder mit „Schön Rosemarin“, ein Stück von Fritz Kreisler (der im Gegensatz zu Georg Kreisler weniger bekannt sein dürfte). Schön, dass Cordula Hacke uns zwischen den Darbietungen Interessantes zu speziell diesem Violinisten und Komponisten sowie generell zu den Stücken zu erzählen weiß. Und gerne auch ist das Publikum zum Schluss der Aufforderung der Pianistin gefolgt und hat den „Radetzky-Marsch“ von Johann Strauss (Vater) klatschend begleitet!

Ein wunderbares Kunst-Ambiente für das Neujahrskonzert der Freunde des Museums. (Foto: Josh Schlasius)

Eines lag zuvor Danielle Neess bei der Begrüßung der Gäste neben dem Dank noch sehr am Herzen: Der Hinweis darauf, dass in diesem Jahr, 26. bis 30 Juni, zum zweiten Mal im Museum Wiesbaden der Internationale Flötenwettbewerb Ferdinand W. Neess stattfinden wird – Music around 1900. Er ist in Gedenken an ihren verstorbenen Mann von ihr zusammen mit Professorin Cordula Hacke 2022 erstmals veranstaltet worden – mit großem Erfolg. Cordula Hacke, die auch der Jury vorsitzen wird, organisiert nun die zweite Auflage, wieder mit hochkarätigen BewerberInnen aus vielen Ländern. Mittlerweile ist auch die Stiftung für diesen Zweck gegründet.

Zur Intention des Wettbewerbs heißt es: „Seine Jugendstilsammlung und das Musizieren als Flötist: zwei Säulen, von denen Ferdinand Wolfgang Neess` Leben geprägt war. Diesen Zweiklang nimmt der Wettbewerb auf und schlägt eine Brücke zwischen Art Nouveau und der Musik dieser Zeit“. Eine Beschreibung, die auch wunderbar auf unseren „kleinen Event“ in der Sammlung passt!

Ingeborg Salm-Boost


PS: Nach dem „Konzert-Dreiklang“, als die Gäste auf ein Glas Sekt am Stand der Freunde des Museums eingeladen waren, wurde auch mehrfach gefragt, wie man den Flötenwettbewerb unterstützen könne. Spenden werden gerne entgegengenommen:

Stiftung Internationaler Musikwettbewerb Ferdinand W. Neess
IBAN DE 61 5012 0383 0012 698403
BIC DELBDE33XX

Näheres zum Wettbewerb, über den wir im Vorfeld auf der Freunde-Website ausführlich berichten werden, finden Sie hier.

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