„Wow, das sind wirklich wir!“

Museumsguides gewinnen Leonardo Schul-Award

Unendliche Freunde über den 1. Platz: das Team der Museumsguides auf der Bühne des Staatstheaters, umrahmt von Prof. Henrik Schroeder-Boersch (Rotary Club Wiesbaden Rhein-Main – Förderer der Kategorie „Alles ist Kunst“) und Viktoria Drechsel aus dem siebenköpfigen Jurorenteam der betreffenden Kategorie. Von links nach rechts: Ekaterina Chekmaryova, Nike Schmidt-Marloh, Zahraa Aburaghif, Marie Boden, Alicia Scheld, Katharina Schön und Emilia Hattesen (Foto: Jens Fischesser)

Haben Sie schon einmal eine Führung der Museumsguides durch den Jugendstil erlebt? Jurymitglieder des Leonardo Schul-Award, Kategorie „Alles ist Kunst“, trafen sich mit den Schülerinnen des Gymnasiums am Mosbacher Berg in der Dauerausstellung – der Schenkung von Ferdinand Wolfgang Neess – und erlebten vor Ort, wie gleichermaßen kenntnisreich als auch interpretationsfreudig und dazu mit kritischem Blick die jungen Damen zu Werke gehen. So bescheinigte Laudatorin Viktoria Drechsel dem Team auch bei der Gala im Staatstheater, dass hier mit dem Hinzugewinn der persönlichen Perspektive eine erfrischende Richtung eingeschlagen und ein neues Format konzipiert wurde. Der Jury wurde angesichts einer ganzen Reihe preiswürdiger Projekte in der Mammutkategorie „Alles ist Kunst“ (u. a. Theater, Film, Lyrik) die Entscheidung nicht leicht gemacht, doch am Ende gab die gelungene Art der Guides, die Vielfältigkeit der Auseinandersetzung mit der Kunst zu zeigen, den Ausschlag. An einer Begegnungsstätte wie dem Museum Wiesbaden gelinge es engagierten jungen Menschen, in kreativer Weise Interaktion anzuregen und den Dialog zu fördern, so die Laudatorin.

Übrigens: Kultusminister Alexander Lorz betonte am Gala-Abend, er kenne keinen anderen Preis für SchülerInnen, der so explizit Kreativität und Innovation prämiere, wie es beim Leonardo Schul-Award der Wiesbaden Stiftung der Fall sei.

Die Ergebnisse beim Leonardo Schul-Award konnte man am Abend nach der Verleihung in einer kleinen Broschüre der Wiesbaden Stiftung mit nach Haus nehmen. Hier der Eintrag für die Kategorie „Alles ist Kunst“. Und die Gewinner sind … die Museumsguides! (Gestaltung: agentur bell)

Nun aber sollen die Preisträgerinnen und ihre Lehrerin Christine Scholzen selbst zu Wort kommen:


Nike Schmidt-Marloh:
Ich kann, ehrlich gesagt, unseren Sieg immer noch nicht fassen, denn man hat am gesamten Abend der Gala so viele geniale und kreative Projekte gesehen, dass ich dachte, dass wir wahrscheinlich gar keine Chance auf einen Sieg haben würden.
Mit jedem weiteren Preis, der in der Kategorie „Alles ist Kunst!“ angekündigt war, befürchtete ich, dass wir es doch nicht geschafft hätten. Als dann aber die Laudatio für den ersten Platz anfing, dachte ich mir schon, dass die Wortwahl genau zu unserem Projekt passt. Und meine Reaktion war: Wow, das sind wirklich wir! Es war das krasseste und aufregendste Gefühl! Wirklich, wirklich cool!


Ekaterina Chekmaryova:
Der Sieg war eine sehr erfreuliche Überraschung! Ich habe natürlich gehofft, dass wir gewinnen, aber es gab noch so viele weitere tolle Beiträge, die auch einen Platz auf dem Siegerpodest verdient hätten.
Wir haben sehr hart an unserer Führung gearbeitet und unser Bestes gegeben, weswegen sich der Sieg auch so gut angefühlt hat.


Marie Boden:
Toll an den Guides finde ich, dass es ein Projekt ist, das nicht jeder macht. Die wenigsten sind ja in der Schule und arbeiten gleichzeitig schon am Museum. Das Projekt gibt uns die Möglichkeit zu lernen, wie man professionell präsentiert und mit Menschen in Kontakt kommt. Ich habe bei den Guides gelernt, mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt zu kommen – nicht nur auf Kunstwerke bezogen, sondern auch ganz generell. Das ist eine große Bereicherung.


Alicia Scheld:
Als die anderen Projekte unserer Kategorie aufgezählt wurden, dachte ich mir, wir haben keine Chance, den ersten Platz zu gewinnen. Nach der Vergabe vom dritten und zweiten Platz war ich mir sicher, dass wir nicht gewonnen haben.
Aber als der Gewinner erst einmal in der Laudatio beschrieben wurde, konnte ich es kaum glauben: Wir sind es! Wir sind die Gewinner!
Erst war ich fassungslos. Als wir dann runter zur Bühne rannten, konnte ich es erst richtig verstehen. Voller Stolz und Freude nahm ich den Preis in die Hand und wusste nun: Wir hatten es mehr als verdient! Wir Mädels haben es geschafft! Ich kann es immer noch kaum glauben!


Zahraa Aburaghif:
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir es geschafft haben!
Wir haben es nicht nur geschafft, den ersten Platz zu ergattern, sondern es ist uns im wahrsten Sinne des Wortes gelungen, eine Bühne für die Problematik des „Male Gaze“ zu schaffen.
Das zeigt, dass sich die Welt, trotz all der dunklen und grausamen Ereignisse wirklich am Reformieren ist und solche Projekte tatsächlich helfen. Ich könnte noch eine lange Danksagung aussprechen, aber das würde den Rahmen sprengen. Danke!


Katharina Schön:
Das Projekt der Museumsguides bietet jungen Leuten die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Man lernt zu präsentieren und lernt dadurch auch viel über sich selbst. Außerdem macht es Spaß, anderen Leuten etwas über Themen beizubringen, die einen auch selbst interessieren.


Emilia Hattesen:
Es ist eine riesengroße Freude, dass wir den ersten Platz in der Kategorie „Alles ist Kunst“ gewonnen haben!
Es fühlt sich an wie eine Belohnung für die Jahre der Projektarbeit, für unser Engagement und unsere Zusammenarbeit. Unsere Faszination und unser Interesse haben uns immer wieder vorangetrieben.
Den Preis haben wir auch unserem guten Teamwork und ebenso der stetigen Unterstützung durch Frau Scholzen zu verdanken.
Toll ist auch die positive Resonanz innerhalb des Museums und die gute Unterstützung durch die MitarbeiterInnen des Museums und auch durch die Freunde des Museums Wiesbaden.
Ich habe mich sehr gefreut!

Präsentieren den Leonardo Schul-Award ihres Teams im Foyer des Staatstheaters: die Museumsguides Katharina Schön, Emilia Hattesen und Alicia Scheld (Foto: Jens Fischesser)

Christine Scholzen, Lehrerin:
Was für eine tolle Würdigung! Ich bin unglaublich stolz auf die Guides!
Sie haben es geschafft, durch ihren frischen und kritischen Blick die Kunstsammlungen des Museums auch für junge Menschen interessant zu machen. Ihre Führungen zeigen, dass es möglich ist, Hemmschwellen vor der bildungsbürgerlichen Institution Museum abzubauen und auch diejenigen einzubinden, die sich sonst nicht so für angeblich verstaubte Kunstwerke interessieren. Das ist umso wichtiger, weil so unser kulturelles Erbe auch für die nächsten Generationen im Gedächtnis bleibt und seine Relevanz deutlich wird.
Ich hoffe sehr, dass sich auch im neuen Schuljahr wieder viele SchülerInnen finden, die die wunderbare Arbeit der bisherigen Guides fortführen – denn Corona hat dem Projekt ganz schön zugesetzt …
Übrigens hat das Museum auch eine unglaublich ansprechende naturwissenschaftliche Abteilung – auch hier könnten sich die Guides in den nächsten Jahren gerne noch intensiver „austoben“.
Insofern freue ich mich über jede Unterstützung des Projektes und möchte auch an dieser Stelle den Freunden des Museums Wiesbaden ganz herzlich für ihren tollen Support danken.
Auf geht’s in die nächste Runde!


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(red)

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