Kulturcampus MuWi

„Das Museum enttäuscht wirklich nicht“

Ein „leicht spielerischer Event-Charakter“ ist wichtig, ohne Interaktion geht nichts, natürlich braucht es die Sozialen Medien. Aber eben nicht nur. „Mobiles Museum“ heißt das Zauberwort, und mit der Präsenz an einigen Stellen in der Stadt könnte es gelingen, das Fenster ins Museum weit zu öffnen! Auf dass der 29-jährige Jonas – eine fiktive Person – nicht mehr beim Thema Museum sagt: „Ich habe so viel Stress, da würde ich meine Freizeit nicht vergeuden.“

Betreut von Professor Jörg Waldschütz (siehe auch das Interview auf dieser Website vom 3. November 2022 in der Serie „Kulturcampus MuWi“) haben außer unseren Gesprächspartnerinnen Neele Rohmert und Katharina Hans folgende Studentinnen mitgewirkt: Nikola Witzel, Emily Endler, Nathalie Willert, Louise Düver und Paula Bender.

Sie haben uns die Projektarbeit „Öffne das Fenster zum Museum“ überzeugend vorgestellt und wählten fürs Foto die Eisbärin in der Natur-Abteilung: Neele Rohmert (links) und Katharina Hans. (Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert)

Wie lange kennt Ihr das Museum Wiesbaden?

Neele: Seit ich 2021 aus dem Kölner Raum fürs Studium hierher kam. Mein erster Eindruck vom Museum: interessante Mischung!

Katharina: Ich habe als Zugezogene das ganze Programm mir angeschaut. Sehr interessanter Jugendstil. Bin Fan davon, Möbel aus dieser Zeit interessieren mich besonders. Durch die Projekt-Gruppe war ich dann viel hier im Museum.

Neele: Ich finde die Jugendstil-Ausstellung auch sehr spannend.

Welche Museen findet Ihr noch unbedingt besuchenswert?

Neele: Das Städel ist spannend.

Katharina: Man muss auch das Gutenberg-Museum in Mainz oder etwa das Senckenberg-Museum in Frankfurt gesehen haben, wenn man in Wiesbaden studiert.

Auch Plakate sollten Lust machen aufs Haus der Kunst und Natur. (Foto: Projektgruppe der Hochschule RheinMain)

„Öffne das Fenster zum Museum“ ist ja ein wunderbarer Titel, wie seid Ihr darauf gekommen?

Katharina: Wir konnten ja zwischen zwei Themen wählen. Das andere war im Bereich Politik. Viele haben, wie wir, gleich zum Museum tendiert und der Frage, wie kann man es für junge Leute interessanter machen, wie kann man die Fenster ins Museum öffnen. Das ist eine spannende und sehr aktuelle Themenstellung.

Wie seid Ihr vorgegangen?

Neele: Wir waren sieben Leute in der Gruppe. Zunächst hieß es Recherche zu Angeboten in verschiedenen Museen, Animation, Illustration, mit der Kamera unterwegs sein …

Und dann? Ihr wolltet ja besonders auch die Dauerausstellungen im Fokus haben?

Katharina: Das stimmt. Wir wollten uns auf die Dauerausstellungen konzentrieren. Wir kamen natürlich auch gleich aufs Interaktive.

Was fiel dem Team alles ein, wo habt Ihr angesetzt?

Neele: Gerne ein paar Sätze zur Ideenfindung. Die Zielgruppe heißt: 18- bis 30-Jährige. Die Frage lautete: Auf welchen Kanälen erreichen wir sie? Natürlich hatten wir erst mal die Social-Media-Plattformen im Blickfeld. Aber nicht nur mit schönen Bildern, es müssen Infos her, die Farbe und die Typografie muss ansprechen, ein gewisser Witz gehört dazu, um die Message, etwa auf Instagram, gut rüberzubringen.

Das Museum Wiesbaden in die Stadt hineintragen … (Foto: Projektgruppe der Hochschule RheinMain)

Ich habe das Stichwort „Mobiles Museum“ in Eurer Arbeit gelesen …

Katharina: Ja, wir wollten ebenso die Stadt ganz direkt im Blick haben!

Neele: So beispielsweise auf dem Marktplatz, an einem Samstag. Leinwände aufstellen, kurze Animationen zeigen. Etwa Fotos von Tieren in der Natur-Abteilung des Museums Wiesbaden. Bilder, die Interesse wecken.

Katharina: Ja, so wie ein gut dekoriertes Schaufenster neugierig macht. Auch in den Stadtteilen kann man das durchziehen. Und nicht zuletzt direkt vor dem Museum.

Damit neugierig gemachte junge Menschen gleich nach drinnen gehen …

Katharina: Genau, und das Museum enttäuscht nun wirklich nicht!

Brauchen wir denn auch Events im Museum?

Neele: Phasenweise immer wieder mal ein Erlebnis, etwas, das es zu entdecken gilt. Nicht unbedingt ein großes Event. Im Fokus sollte stehen, was geboten wird, da wären Videos im Museum natürlich hilfreich.

Katharina: Ja, man muss bedenken, dass nach Corona keine(r) der jungen Menschen Zeit vergeuden will.

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Auch ein kurzes Video soll das Interesse fürs Museum wecken. (Foto: Projektgruppe der Hochschule RheinMain)


Wie sieht’s denn mit Familien aus – möchtet Ihr auch hier ansetzen oder etwa mit Schulen zusammenarbeiten?

Katharina: Da haben wir auch recherchiert. Und ja, es wäre sehr gut, wenn man hier mit konkreten Personen arbeiten könnte, nicht nur im Netz.

Da kommen wir wieder auf Begegnungen in der Stadt?

Katharina/Neele: Ja, zum Beispiel außer auf dem Markt auch an Bushaltestellen. Nur kurze Animationen, man drückt auf einen Button, kann es mit anderen Leuten teilen. An manchen Orten kurze Sequenzen mit dem Beamer auf drei Leinwände werfen. Dann bleibt man dran und schaut …

Und staunt …

Katharina/Neele: In der Tat, wir wollen rüberbringen „Das Museum ist einzigartig!“.

Das wäre schon ein gutes Schlusswort. Aber vielleicht habt Ihr noch Wünsche ans Museumsteam und an unseren Förderverein.

Neele/Katharina: Ja, es wäre natürlich schön, wenn von unserer Gruppenarbeit mit Unterstützung des Museums und der Freunde des Museums, die uns zum Projekt ermuntert haben, etwas umgesetzt würde.

Das Interview führte Ingeborg Salm-Boost


Zu den Personen
Die beiden Studentinnen der Hochschule RheinMain, Fachbereich Kommunikationsdesign, 4. Semester, wollen nicht viel über sich selbst erzählen, lieber gleich zur Sache kommen. Nur so viel: Neele Rohmert ist fürs Studium aus der Region Köln nach Wiesbaden gezogen. Sie ist 26 Jahre alt und sagt von sich, dass sie kreativ sei. Das kann auch Katharina Hans aus Darmstadt-Dieburg von sich sagen. Katharina ist soeben 27 Jahre alt geworden und war – wie Neele – gerne bereit, für die Freunde-Website über das Museums-Projekt zu sprechen.

 

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