Von Schmetterlingen und Bäumen

Mit Fritz Geller-Grimm in die Natur


Mit gleich zwei Ausstellungen wird die Abteilung „Natur“ nach der Wiedereröffnung die Museumsbesucher mit vielfältigen Einblicken willkommen heißen. Die Schau „Schmetterlingen auf der Spur“ zeigt mit über 800.000 Exemplaren die dominanteste Organismengruppe in den Depots der Naturhistorischen Sammlungen. Dazu wird es Mitmachstationen zum Mikroskopieren, Anfassen und Experimentieren geben. Und auch die Vorbereitungen für die Ausstellung „Bibliothek der Bäume“, die sich mit mehr als 240 heimischen und eingeführten Baumarten befasst, sind in vollem Gange. Dazu schreibt Fritz Geller-Grimm:


Sehr geehrte Freunde des Museums und Gäste dieser Internetseite,

auch in der Natur-Abteilung stehen die Räder nur vermeintlich still. Zwar mussten die Auftaktveranstaltungen beider Sonderausstellungen auf die Zeit nach der Wiedereröffnung des Museums verlegt werden, dennoch gibt es Gutes zu berichten:

Aktuell wird überwiegend im Homeoffice an den Sammlungen gearbeitet. Profitieren werden davon nicht nur die an den wissenschaftlichen Sammlungen Interessierten, sondern auch die Nutzer der Museums-App. So können diese zukünftig hunderte einzelner Exponate mit dem Smartphone selbständig erforschen und die Ausstellungen so neu erleben.

Ein Gruß von den Mitarbeiterinnen aus der noch aufzubauenden Sonderausstellung, von links nach rechts: Gabriele Knepper, Verena Seiffert und Louisa Ebert (Fotos: Fritz Geller-Grimm)

Und was ist mit den Schmetterlingen? Die Sonderausstellung ist bereits zum Großteil aufgebaut und bedarf nur noch weniger Ergänzungen. Bereits tatkräftig geholfen haben Frau Petra Zub, die den Nachtschmetterlingen eine Stimme verleiht und Herr Alfred Westenberger, der dies für die Tagschmetterlinge übernommen hat. Ihm verdanken wir auch wichtige Hinweise auf den Naturschutz und die Zucht der Tiere. So werden alle Arten präsentiert, die es im Rhein-Main- und dem Taunus-Gebiet gibt. Aktuell in Arbeit sind noch manche Leihgaben, wie die meisterhaft detailgetreuen Modelle von Raupen und Puppen aus der Hand von Herrn Detlef Gregorczyk und die Exponate zum Eichenprozessionsspinner von Herrn Prof. Dr. Wolfgang Rohe von der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Göttingen.

Unsere ehrenamtlichen Kolleg*innen haben wieder erheblich zum Gelingen beigetragen, so Frau Karin Müller mit den gemalten Puzzeln und Herr Rassinger mit exzellentem Herrichten der Vitrinen. Herr Peter Mischler hatte bereits im vergangenen Jahr im Zentralmassiv für uns nach Schmetterlingen Ausschau gehalten.

Herr Peter Mischler bei der Geländearbeit in Frankreich

Wie viele Besucher wissen, entwickelt die Naturhistorische Sammlung ihre eigenen Vitrinen, damit diese im Einklang mit den historischen Kühnscherf-Vitrinen der Dauerausstellungen stehen. Auch für die Schmetterlings-Schau gelang dies und ein neues Tischsystem für Insektenkästen konnte entwickelt werden. Wir freuen uns, dieses der Öffentlichkeit baldmöglichst vorzustellen und auch in kommenden Jahren von dessen Funktionalität zu profitieren.

Und wer hat Vorteile durch die aktuelle Verschiebung?

Da sind auf jeden Fall die lebenden Raupen zu nennen, die statt im relativ trockenen Museumsklima nun in der externen Zuchtstation – und damit unter Idealbedingungen – ihre Entwicklung zum Schmetterling vollziehen dürfen.

Die folgende Generation wird hoffentlich von Ihnen beim Vertilgen der Blätter beobachtet werden können.

Und da sind auch Sie selbst zu nennen, die dank einer bereits beschlossenen Verlängerung der Ausstellung bis zum Winter Zeit haben werden, den Schuppenflüglern einen Besuch abzustatten.

Vielen Dank und mit musealen Grüßen,

Fritz Geller-Grimm

Blutströpfchen aus dem Taunus: Charakteristisch für diese Schmetterlingsart sind die je sechs blutroten Flecken, die sich auf der Oberseite der Vorderflügel befinden. Mit ihrer auffälligen Färbung warnen die Blutströpfchen, bei denen es sich um giftige Schmetterlinge handelt, ihre Fressfeinde.

Erfahren Sie mehr zu Fritz Geller-Grimm, Leiter der Naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden, im Interview.

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